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PFARREI HEILIG GEIST HAMBURG

Nr. 82 // 14. März 2025

Alle Termine, Veranstaltungen, Gottesdienste:
Spirit für die Woche

Liebe Leserinnen und Leser,


weiter geht es in der Fastenzeit: und sicher, ein bisschen weniger trinken, ein bisschen weniger naschen, weniger Handy, aber das ist es ja nicht, und das wissen wir auch. Was also ist wichtig, was trägt uns in Richtung Fülle des Lebens?

In den Glaubensgesprächen in St. Antonius ging es neulich um das Thema Freundschaft mit Gott. Das wäre doch ein schönes Fastenprojekt. Was aber bedeutet es? Thomas von Aquin, Kirchenlehrer und Auslober dieser Freundschaft lehrte vor gut 750 Jahren, dass Gott uns Menschen in seiner Liebe die Freiheit lässt, nicht turmhoch über uns thront, auf dass wir ihm immerfort dienen, sondern uns die Wahl lässt, diese Liebe zu ergreifen oder nicht. Das war zu seiner Zeit nicht selbstverständlich, gab es nicht wenige Strömungen, die sich Gott als allmächtig und allfremd vorstellten.

Dass Thomas recht haben könnte, das sehen wir eigentlich ganz gut an dem, was wir über eine Lebensspanne hinweg in unseren Beziehungen und Freundschaften leisten. Als Beispiel will ich Eltern und Kinder, aber auch Kinder und ihre Eltern nehmen. Wenn wir davon ausgehen, dass da immer ein Element der Liebe oder wenigstens Zuneigung war, dann wird diese im Lauf des Lebens sehr starken Kräften ausgesetzt – und hält doch stand. Eltern müssen mitansehen, wie aus einem glücklich strampelnden kleinen Wesen, eine nach Selbständigkeit strebende Dreijährige wird, ein Pubertier, ein älteres Kind in der Krise der Lebensmitte, ein Kind, das selbst die Elternrolle einnimmt. Umgekehrt gilt auch: Die Eltern, die (nicht immer, aber oft) zugewandte interessierte Menschen waren, denen man das Meiste zutragen konnte und wollte, werden im hohen Alter zu anderen Persönlichkeiten, solchen, die mehr auf sich selbst und nach innen schauen; müde von den Familienbanden bewegen sie sich auf etwas ganz anderes zu.

All dies kommt in den theologischen Abhandlungen nicht vor, aber in den ganz normalen Lieben von Männern und Frauen gibt es womöglich ein Pendent der „Freundschaft mit Gott“, eine, die viel aushalten, die immer wieder nachjustieren muss, weil sie dem Kind, dem Elternteil, dem Partner oder der Freundin letztlich die Freiheit lassen muss, denn sonst ist es bloß Zwang.

Und für alle die sich fragen, was die Hauptamtlichen so treiben? -- Sie bereiten die Kar- und Osterwoche vor, stimmen sich mit den Gemeinden ab und schnaufen kurz durch. In den Gemeinden ist es ähnlich, hier stehen Gemeindekaffees und die Fastenessen an. Herzlich willkommen schon jetzt!

bis nächste Woche

Christina Knüllig, Referentin Öffentlichkeitsarbeit

– www.heiliggeist.org –

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