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PFARREI HEILIG GEIST HAMBURG
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Nr. 97 // 4. Juli 2025
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Liebe Leserinnen und Leser,
im Magazin der Wochenzeitung „Die Zeit“ gibt es eine Stilkolumne. Darin ging es kürzlich um christliche Symbole als Modeaccessoires. Die in „Mitte“ ansässige Kolumnistin berichtet, dass am Landwehrkanal, einer in Sachen Modetrends zuverlässigen Laufstrecke, seit einiger Zeit goldene Kreuze, Rosenkränze und Madonnen getragen werden. Auf Social Media firmiert das Ganze unter #catholiccore. Darin geht es weniger um Provokation wie noch zu Madonnas Zeiten, sondern um das Andocken, an etwas, das groß ist und Bestand hat. Das sei auch der Grund, warum, so die Kolumnistin weiter, im Falle des Christentums das Problem der „kulturellen Aneignung“ gar nicht erst entstehe: „zu dominant, zu vertraut, zu sehr mit dem hiesigen Feiertagskalender verwoben.“
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Daraus lässt sich für die Situation unserer Kirche Folgendes schließen: Randgruppen und kulturelle Enklaven müssen oft um Anerkennung durch die kulturelle Mehrheit kämpfen. Sie haben es schwer, gelten aber auch als attraktiv und etwas subversiv. Die Kirche indessen verliert seit geraumer Zeit an Einfluss und Mitgliedern. Wir spüren es. Draußen aber gilt sie, zumal die katholische, als zum Bestand gehörig: wie UNICEF, das Rote Kreuz oder das englische Königshaus. Unvorstellbar, dass das einmal fehlt. Und doch sehen wir gerade, wie schnell sich die Dinge beschleunigen können, wie schnell Gewissheiten wanken. Deshalb wäre es vielleicht eine gute Idee, wenn sich die Kirche von Gemeindeebene bis hin nach Rom einmal als gefährdete Spezies präsentieren würde. Wenn ihr uns wollt, dann steht uns bei! Mit dem Tragen eines Kettchens ist es allerdings nicht getan. :-)
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Herzliche Grüße + bis nächste Woche
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Christina Knüllig (Koordinatorin für Öffentlichkeitsarbeit)
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