Stephanie Günterberg

Abschied nach 10 Jahren: Kita-Leiterin Stephanie Günterberg geht

Das Sommerwetter zaubert den Kindern in der Kita St. Elisabeth ein Lächeln ins Gesicht. Aufgeregt wuseln sie durch die Flure des modern umgestalteten Altbaus, suchen ihre Badesachen raus und feiern draußen eine große Beach-Party. Leiterin Stephanie Günterberg wird sie vermissen, all die kleinen Mädchen und Jungen, die sie über eine lange Zeit begleitet hat. Zu den Sommerferien verlässt sie die Kita nach 10 Jahren. Aber die Erzieherin aus Leidenschaft möchte sich beruflich verändern, fängt als Erzieherin in einer anderen Kita des Bistums in der zu ihrem Wohnort an. Vor allem der lange Fahrtweg von einer Stunde wurde zu einer Belastung. Jetzt, da ihr Sohn in die Vorschule kommt, will sie lieber in der Nähe arbeiten, um ihn mehr unterstützen zu können. Deshalb tritt die beliebte Leiterin ab. Und hinterlässt eine top aufgestellte, moderne Bildungseinrichtung, der ihr guter Ruf vorauseilt. 60 Absagen habe sie dieses Mal verschicken müssen. Zusätzliche Werbung braucht sie nicht.

Die 36-Jährige hat die Kita mit viel Spaß, Energie und Engagement fit für die Zukunft gemacht und den christlichen Bildungskern dabei erhalten. Was diese Kita so besonders macht? Die besondere, familiäre Atmosphäre, sagt Günterberg. 60 Plätze gibt es aktuell. Auch die Anbindung an die katholische Grundschule sei für viele Eltern ein Kriterium, wenn sie sich um einen Platz für ihr Kind bewerben.

Günterberg reagierte auch auf den wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen für die Jüngsten und etablierte eine Krippe in der Einrichtung. Dafür wurde die Vorschule ausgegliedert. Immer wieder sei nach Betreuung der Kleinsten gefragt worden. Günerberg hat gehandelt. Oder wie Andrea Rosslenbroich und Angelika Grau vom Kirchenvorstand es in ihrem Abschiedsbrief an Günterberg ausdrücken: „Mit Ihnen haben wir viele alte Hüte entstaubt oder abgeschafft und ein modernes, zeitgemäßes Kita-Konzept entwickelt, das pädagogisch basiert für die Kita-Eltern, aber auch für die Mitarbeiterinnen eine solide Orientierung für die erzieherische Arbeit bildet. Auch die Zusatzangebote wie Gruppenturnen, musikalische Früherziehung oder die ersten Englischlektionen haben Sie auf den Weg gebracht. So ist es schön zu sehen, wie die Kinder unter Annas Trommelwirbel durch den Alten Kirchensaal toben, oder mit staunenden Augen die Klänge der Blechbläsergruppe der Hamburger Symphoniker verfolgen und dazu leise im Takt wippen oder demnächst die selbst gesäten Kräuter ernten. Diese Impulse und Anregungen bereiten den Weg für weitere pädagogische Angebote der frühkindlichen Erziehung.“

Auch der christliche Kern ihrer Arbeit sei ihr immer wichtig gewesen, sagt Günterberg. „Das Schöne ist, dass wir so eng mit der Kirche verbunden sind. Wir haben eine sehr enge Zusammenarbeit.“ In den Gruppen werden zum Beispiel gemeinsam mit Kaplan Georg Taubitz und Kita-Referentin Melanie Brünner Bibelgeschichten kindgerecht vorgestellt. Auch die Kirche wird regelmäßig genau von den unter die Lupe genommen. Dann kann auch mal am Weihrauch geschnuppert oder die Sakristei erkundet werden. Aber auch im Alltag der Kita stehen die christlichen Werte im Fokus. „Wir leben den christlichen Glauben. Das ist unser Alltag. Jeden Tag, im respektvollen Miteinander.“ Das soll auch künftig so bleiben. Günterberg wird dennoch eine Lücke hinterlassen. Ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger wird aktuell noch gesucht. – Tanja Dirbach

Foto: Tanja Dirbach