Kollekten gesucht
Der wochenlange Ausfall öffentlicher Gottesdienste hat auch zur Folge, dass die Kollekten nicht mehr in ihrer üblichen Form stattfinden konnten. Während dieser Zeit wären in den Kirchen in Deutschland eigentlich Millionensummen zusammen gekommen – die jetzt zum großen Teil fehlen. Unsere drei Kirchengemeinden sind hier keine Ausnahmen.
Der Ausfall trifft vor allem die, die Hilfe am nötigsten haben
Insbesondere kirchliche Hilfswerke wie Misereor oder die „Kollekte für das heilige Land“ mussten in diesem Jahr beträchtliche Einnahmeverluste hinnehmen.
Die alljährliche Misereor-Kollekte etwa hätte am fünften Fastensonntag stattfinden sollen. Sie fiel weitgehend aus. Dabei hat das Coronavirus das Leben der Menschen nicht nur hierzulande, sondern auch in den Ländern, in denen Misereor hilft, völlig verändert. Und dies mit einem gravierenden Unterschied zu uns: „Denn Corona ist für viele Menschen auch ohne Infektion zur Lebensbedrohung geworden“, so Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Menschen, die etwa in Slums wohnen oder Wanderarbeiter sind, hätten meist keine Arbeitslosen- oder Krankenversicherung. Da deren Arbeit nun in vielen Fällen wegfällt, fehle das ohnehin knappe Geld. Insbesondere in vielen Ländern Afrikas trifft das Corona-Virus auf ein mangelhaftes Gesundheitssystem. Aus diesem Grund startet Misereor neue Projekte, um gerade diesen Menschen zu helfen. „Bei anderen bereits laufenden Projekten wird es immer schwieriger, sie umzusetzen“, so Spiegel. „Wenn es in Indien ein Ausgangsverbot gibt, wie sollen Projektpartner, die mit Straßenkindern unterwegs waren und sie unterrichtet haben, jetzt mit ihnen in Kontakt treten?“, nennt er als ein Beispiel.
„Die Misereor-Kollekte ist ein wichtiges Standbein für die Eigenmittel, die wir jedes Jahr erhalten“, erklärt Spiegel. Zehn Millionen Euro erzielt das Hilfswerk normalerweise am fünften Fastensonntag – etwa ein Fünftel der Eigenmittel. Hierzu sollte man wissen, dass sich Misereor aus vier Quellen finanziert: Die Mittel von der öffentlichen Hand nehmen den größten Teil ein, hinzu kommen Mittel des Verbands der Diözesen (VDD) sowie Spenden und eben die alljähliche Kollekte. Wobei folgende regel gilt: Mindestens 30 Prozent der zu erhaltenen öffentlichen Mittel muss das Hilfswerk als Eigenmittel einnehmen.
Aktuell zu Pfingsten steht nun in unseren Gemeinden die Kollekte für das Hilfswerk Renovabis an. Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Im März 1993 wurde die Aktion von der Deutschen Bischofskonferenz auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gegründet. Es ist damit das jüngste der sechs weltkirchlichen katholischen Hilfswerke in Deutschland: Misereor, Adveniat, Renovabis, Missio, Caritas International und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.
„Der Mensch ist der Weg der Kirche“ – diesem Leitgedanken Papst Johannes Pauls II. sieht sich Renovabis verpflichtet. Das Hilfswerk versteht sich als Solidaritätsaktion mit den Menschen im Osten Europas und fördert schwerpunktmäßig kirchlich-pastorale und soziale sowie Bildungsprojekte. Wichtiges Kriterium der Projektförderung ist das „Partnerprinzip“. Das heißt: Renovabis wird dort tätig, wo Partner um Unterstützung konkreter Projekte bitten.Von den jeweiligen Partnern wird dabei Offenlegung über die Verwendung der bewilligten Projektmittel verlangt.
Viele von uns werden auch am Pfingstwochenende noch nicht wieder an den Gottesdiensten in unseren Gemeinden teilnehmen können. Wir weisen deshalb gerne auf die Möglichkeit der Online-Spende für Renovabis hin: www.renovabis.de/spenden/online-spenden/
Große Teile des Gemeindelebens sind von privaten Zuwendungen abhängig
Schaut man in den vom Erzbistum Hamburg vorgegebenen Kollektenplan, so fällt sofort auf, dass in mit 30 von 52 Sonntagskollekten weit mehr als die Hälfte der Kollekten für „Anliegen der Gemeinde“ bestimmt sind.
Zunächst ist damit die finanzielle Unterstützung der tagtäglichen Kirchenarbeit gemeint. Der Kirchenvorstand ist aber in seiner Entscheidung frei und kann mit dem erhaltenen Geld auch Projekte fördern, die durch diese Art Zuwendung oft erst möglich werden. Zu nennen wären hier ein Kirchenchor, Kirchenkonzerte, der Blumenschmuck in der Kirche, die Erstkommunion- und Firmvorbereitungen, die Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, soziale Dienste oder ein Bauvorhaben. Alles Dinge und Projekte, die am Ende dem Gemeindeleben vor Ort nachhaltig zugute kommen.
Selbstverständlich gilt hier, was für Zuwendungen an die Kirche grundsätzlich gilt: Spenden sind steuerabzugsfähig.
Wenn Sie also in einer Überweisung ihren Namen und ihre Adresse sowie einen Förderanliegen, sei es auch nur „für Anliegen der Gemeinde“ hinterlassen, stellen Ihnen die Pfarrbüros gerne eine Spendenquittung aus.
Die Kontoverbindungen unserer drei Kirchengemeinden lauten:
Katholische Kirchengemeinde St. Antonius
Commerzbank Hamburg
IBAN: DE37 2004 0000 0231 0050 00
Katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius
Hamburger Sparkasse (HASPA)
IBAN DE72 2005 0550 1238 1855 97
Katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth
Darlehnskasse Münster
IBAN: DE78 4006 0265 0022 0206 00
Text: Matthias Albaum mit Zitaten von katholisch.de