Sich gegen rechtes Gedankengut rüsten

Zum Thema „Kirche und Rechtspopulismus“ bietet das Erzbistum Hamburg verschiedene Veranstaltungen an, die helfen sollen rechten Tendenzen zu begegnen.

Veranstaltungsreihe – Kirche und Rechtspopulismus

Zur Reihe gehöreen die folgenden Veranstaltungen:

Digitaler Workshop: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!“
Argumente und Rhetorik gegen rechte Parolen

Termin: Donnerstag, 7. Dezember 2023, 19.30 bis 21.00 Uhr

Referent: Oliver Trier, Bildungsreferent beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ), Diözesanverband Hamburg

Leitung: Jens Ehebrecht-Zumsande, Pastorale Dienststelle

Die Veranstaltung findet digital auf der Plattform Zoom statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung
ist kostenfrei.

Worum es geht: Auch wenn immer häufiger die Rede von sogenannten „Sprechverboten“ ist: Die Grenzen des Sagbaren verschieben sich seit einigen Jahren. Vieles, was seinerzeit nur am sogenannten Stammtisch ausgesprochen wurde, ist inzwischen salonfähig. Doch je mehr man sich an rechtspopulistische Phrasen und Meinungen gewöhnt, desto größer scheint ihre gesellschaftlicher Akzeptanz – und die Übergänge zu rechtsradikalem Gedankengut sind fließend.

Als Gesellschaft und besonders als Christ*innen tragen wir Verantwortung dafür, auf diese alarmierende Entwicklung zu reagieren. Die Frage ist nur: Wie?

Bevor es zu einem gemeinsamen Austausch darüber kommt, was wir als Gesellschaft in der alltäglichen Kommunikation gegen wachsenden Rechtspopulismus unternehmen kön-nen, befasst sich der interaktive Workshop mit den Fragen, woran man Vorurteile erkennt, wo Populismus beginnt und was gegen Stammtischparolen helfen kann.

Anmeldung bis zum 5. Dezember an: Erzbistum Hamburg · Pastorale Dienststelle Thanh Tran – Sekretariat Am Mariendom 4 · 20099 Hamburg Mail: thanh.tran@erzbistum-hamburg.de


Die Angstprediger – Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern Vortrag und Diskussion mit Liane Bednarz

Termin: Mittwoch, 10. Januar 2024, 19.30 bis 21.30 Uhr Ort: Haus der Begegnung, Parade 4, 23552 Lübeck

Referentin: Dr. Liane Bednarz, Publizistin und Juristin in Kooperation mit der Gedenkstätte Lübecker Märtyrer, Jochen Proske und dem Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck Lauenburg, Joachim Nolte (Beauftragter Kirche und Rechtsextremismus)

Moderation: Jens Ehebrecht-Zumsande, Pastorale Dienststelle

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei

Worum es geht: In ihrem politischen Debattenbuch beschreibt Liane Bednarz, wie Teile der evangelischen, evangelikalen und katholischen Christen seit Jahren rechtes Gedankengut annehmen und verbreiten.
Rechte Christen sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Sie sind in den Volkskirchen und in evangelikalen Gruppierungen zu Hause, haben klarer Feindbilder und meinen, damit das christliche Abendland zu schützen. Sie kämpfen gegen einen angeblichen „Genderwahn“ und eine behauptete „Islamisierung“ sowie gegen die Gleichstellung Homosexueller und aus ihrer Sicht zu liberale Haltungen in den großen Kirchen.

Die Verbindungen zur rechten populistischen Szene sind zum Teil fließend; die Angstprediger zeigen bisweilen offene Sympathie für Pegida und die AfD. In der Corona-Krise fielen nicht wenige durch eine Affinität zu Verschwörungstheorien auf. Darüber hinaus zeigten viele von ihnen zumindest bis vor dem Krieg gegen die Ukraine seit Jahren große Sympathien für Putin, in dem sie eine Art Garant für den Fortbestand des Abendlands sahen. Manche von ihnen verbreiten leider auch weiterhin Putin-Propaganda und machen Stimmung gegen die Ukraine.

In ihrem Vortrag deckt Liane Bednarz die Netzwerke der rechten Christen auf, beschreibt ihre Feindbilder, Überzeugungen und Aktionsformen und warnt vor den gesellschaftlichen Konsequenzen dieser Instrumentalisierung von Religion.

Liane Bednarz ist Publizistin und promovierte Juristin mit dem Schwerpunkt Neue Rechte, Populismus und religiöse Bewegungen. Sie hat zahlreiche Texte in diversen Medien (SPIEGEL, ZEIT, Tagesspiegel, NZZ, FAS, t-online, FAZ Einspruch, Freitag) publiziert; ist Kolumnistin der Heinrich-Böll-Stiftung („Heimat.Kolumne“) und betreibt gemeinsam mit dem Publizisten Alan Posener den Blog „Starke Meinungen“.

Liane Bednarz lebt in Hamburg und ist eine gefragte Gesprächspartnerin der Medien und der Kirchen. Im Frühjahr 2018 erschien im Droemer-Verlag ihr Buch „Die Angstprediger – Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern“.

Die FAZ befand in ihrer Rezension, dass es sich um ein „rationales, gut argumentierendes Buch“ handele und schrieb weiter: „Es trägt zu einer sachlichen Debatte bei, legt den Finger in die Wunde und lässt die Luft aus so manchem Popanz, den die religiöse und politische Rechte aufgebaut haben.“

Anmeldung bis zum 5. Januar an: Erzbistum Hamburg · Pastorale Dienststelle Thanh Tran – Sekretariat Am Mariendom 4 · 20099 Hamburg Mail: thanh.tran@erzbistum-hamburg.de


Digitales Seminar: gefährliches Erbe – Geschichte und Gegenwart von christlichem
Antijudaismus und Antisemitismus

Termin: Mittwoch, 28. Februar 2024, 19.00 bis 20.30 Uhr

Referent: Henning Flad, Projektleiter der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechts-extremismus (BAG K+R)

Leitung: Jens Ehebrecht-Zumsande, Pastorale Dienststelle

Die Veranstaltung findet digital auf der Plattform Zoom statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.

Worum es geht: „Der tief auch in den Kirchen verwurzelte Judenhass der früheren Zeiten nährte den Juden-hass der Moderne. Auch diesem Schulderbe müssen sich die Kirchen stellen.“

So äußerten sich Kardinal Reinhard Marx und der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, in einer Erklärung zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Für die christliche Theologie ist die kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus von zentraler Bedeutung für die Aufarbeitung eigener Gewalttraditionen. Christlicher Antijudaismus und Antisemitismus sind noch heute präsent und prägen gesellschaftliche und kirchliche Auseinandersetzungen.

Welches sind die zentralen Ideologieelemente des Antijudaismus? Wie haben die Kirchen ihre Theologie nach 1945 verändert? Welche antijüdischen Stereotype sind auch heute noch in der Alltagskultur präsent, und welche Folgen haben diese?

Das Online-Seminar soll eine Einführung geben in Geschichte und Gegenwart von christlichem Antijudaismus und Antisemitismus. Vorkenntnisse in Theologie sind nicht erforderlich.

Anmeldung bis zum 25. Februar an: Erzbistum Hamburg · Pastorale Dienststelle Thanh Tran – Sekretariat Am Mariendom 4 · 20099 Hamburg Mail: thanh.tran@erzbistum-hamburg.de


Rückfragen und Kontakt:

Erzbistum Hamburg
Pastorale Dienststelle
Jens Ehebrecht-Zumsande
Am Mariendom 4
20099 Hamburg

jens.ehebrecht-zumsande@erzbistum-hamburg.de

Tel.: 040/ 24877 470