Tage der Trauer – des Trostes – des Gehaltenseins

Themenwoche vom 29. Oktober bis 6. November 2022 – Angebote rund um Allerseelen

Im Herbst rückt unsere eigene Endlichkeit wieder stärker in den Mittelpunkt. Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden weniger. Die Natur führt uns vor Augen wie vergänglich vieles ist. In dieser Zeit gedenken wir auch der Verstorbenen.

Unter dem Titel „Tage der Trauer – des Trostes – des Gehaltenseins“ lädt die Pfarrei Heilig Geist vom 29. Oktober bis zum 6. November 2022 zu einer Themenwoche ein, um der Trauer und den eigenen Gedanken Raum zu geben. Ob durch das Anzünden einer Kerze für einen geliebten Menschen, durch ein persönliches Gespräch, den Eintrag im Trauerbuch oder mit Hilfe der Kraft der Musik – das vielfältige Programm macht deutlich, wie unterschiedlich der Umgang mit der Trauer sein kann.

Kolumbarium Thomas Morus
Kolumbarium Thomas Morus

Trauernden Zeit schenken – Toten Raum geben

Besuch im Trauerzentrum und Kolumbarium St. Thomas Morus

Das Trauerzentrum und Kolumbarium St. Thomas Morus öffnet seine Türen für Interessierte. Diakon Stephan Klinkhamels möchte Interessierten den Ort seines Wirkens vorstellen und näherbringen. Das Kennenlernen der Räume und Angebote bietet die Möglichkeit, Fragen zu stellen und über Trauer ins Gespräch zu kommen. Unterstützt wird er dabei von Maria Schmidt, Referentin für Seelsorge und Trauerpastoral.

Wann? Sonnabend, 29. Oktober (15 bis 18 Uhr)
Ort: Trauerzentrum und Kolumbarium St. Thomas Morus, Koppelstraße 16, 22527 Hamburg
Parkplätze stehen hinter der Kirche zur Verfügung.
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 21. Oktober bei Maria Schmidt per Mail an maria.schmidt@heiliggeist.org oder telefonisch unter 040 696 3838 49.
Eine spontane Teilnahme ist dennoch möglich.


Lichter der Hoffnung

Unsere drei Kirchen St. Antonius, St. Bonifatius und St. Elisabeth sind ganztägig geöffnet für das persönliche Gebet und zum Anzünden einer Kerze. Die kleinen Lichter können mit Namen beschriftet werden. Außerdem gibt es ein Trauerbuch, in dem eigene Gedanken und Bitten einen Platz finden.

Wann? 1. bis 6. November von 10 bis 18 Uhr
Orte: Kirche St. Antonius (Alsterdorfer Straße 75), Kirche St. Bonifatius (Am Weiher 29) und Kirche St. Elisabeth (Oberstraße 67)


Seelsorgeaktion

„Auf eine Tasse Kaffee mit Maria Schmidt und Christoph Riethmüller“

Besonders in der dunklen Jahreszeit tut ein wärmendes Getränk immer gut. Wenn dazu noch jemand unvoreingenommen zuhört – umso besser. Bei der neuen Aktion „Auf eine Tasse Kaffee mit Maria Schmidt und Christoph Riethmüller“ bieten die ausgebildeten Seelsorger der Pfarrei Heilig Geist individuelle Termine vom 1. bis zum 6. November an und schenken Ihnen Zeit. Egal ob es um persönlichen Kummer, den Fragen nach Sinn, nach Bedeutung des großen Ganzen oder um das Kleine im Alltäglichen geht: In entspannter Atmosphäre redet es sich leichter. Angedacht sind einstündige Treffen in einem Café in der Nähe der Gemeinden, beispielsweise in der Osterstraße, der Grindelallee oder Alsterdorfer Straße.
Eine Kirchenzugehörigkeit ist nicht notwendig.

Wann? 1. bis 6. November
Ort: Öffentliches Café
Eine Anmeldung ist möglich bis spätestens 17 Uhr am Vortag bei Christoph Riethmüller unter Telefon 0151 650 204 55 oder per E-Mail an christoph.riethmueller@heiliggeist.org und Maria Schmidt unter Telefon 0157 806 342 30 oder per E-Mail an maria.schmidt@heiliggeist.org


Heilige Messe zu Allerseelen

Bei der Heiligen Messe zu Allerseelen am 2. November in der Kirche St. Elisabeth ist es ein festes Ritual, für die Verstorbenen namentlich zu beten und Kerzen zu entzünden. Gerne beten wir auch für Ihre Verstorbenen.

Wann? Mittwoch, 2. November, um 19 Uhr
Ort: Kirche St. Elisabeth (Oberstraße 67)
Dafür melden sich Interessierte bis Freitag, 28. Oktober, 12 Uhr, bei Gemeindesekretärin Stephania Trost unter Telefon 040 696 3838 70 oder per Mail an gemeindebuero.elisabeth@heiliggeist.org unter Angabe des Namens und des Alters des Verstorbenen.


Musik – Texte – Stille

„verheißungsvoll“

Musik, ausgewählte Texte und Zeiten der Stille bieten die Möglichkeit, sich von Trauer, Hoffnung und Verheißung berühren zu lassen. Trauerbegleiterin Maria Schmidt und Kirchenmusiker Christof Krippendorf laden Sie dazu herzlich in die St. Antonius Kirche ein.

Wann? Donnerstag, 3. November 19.30 bis ca. 20.15 Uhr
Ort: Kirche St. Antonius (Alsterdorfer Str. 75)

Trost

Fotos: Tina Witherspoon (Unsplash) – Titel, Tanja Dirbach – Porträts: Maria Schmidt und Christoph Riethmüller, Marlies Niedermaier – Columbarium, Paolo Nicolello (Unsplash) – einzelne Kerze

Ein paar Gedanken zur Suppenküche und zum Thema Helfen

Seit über 25 Jahren gibt es auf dem Gelände von St. Bonifatius jeden Samstag eine warme Mahlzeit, Obst, Getränke und Kekse für eine in ihrer Größe ständig schwankende Anzahl von Gästen. Tobias Emskötter berichtet von seinen Erfahrungen.

Unsere Gäste kommen aus unterschiedlichen Gründen zu uns. Mal ist es finanzielle Armut, mal ist es Einsamkeit oder auch beides. Um ihnen zu zeigen, dass sie willkommen sind, versuchen wir eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, indem wir z. B. am Tisch bedienen.

Wie geht es einem eigentlich als Mitglied des Teams dabei und wie genau sieht die Motivation zu helfen aus?

Für mich hat der Dienst in der Suppenküche manchmal so etwas wie therapeutische Funktion. Was, und vor allem für wen, tue ich hier etwas? Bin ich selbst der Mittelpunkt, indem ich unbedingt Dank erwarte, oder kann ich geben ohne etwas zu erwarten?

Es gibt Gäste, mit denen man es nicht ganz leicht hat – nörgelig, laut und womöglich undankbar. Und da wird es spannend: Helfe ich nur, wenn es Zweck hat – und zwar den, mein Ego zu erfreuen? Schwester Annette vom Krankenmobil der Caritas hat es mich einmal gelehrt: Woche für Woche reinigt und verbindet sie z. B. offene Beine. Unter den Umständen, in denen manche ihrer Patienten leben, ist eine Heilung fast undenkbar. Sie tut es trotzdem engagiert und sorgfältig, denn sie lässt Raum für Gottes Wirken und macht sich selbst zu einem Werkzeug – eine Haltung, die mir imponiert. Zurück zu den Gästen der Suppenküche: Die allermeisten bedanken sich herzlich und das freut uns. Aber was ist mit den Verweigerern, mit denen, die uns nicht das Gefühl geben: „Heute hast du etwas Gutes getan“?

Wenn ich einen guten Tag habe, richtet sich mein Augenmerk besonders auf die „schwierigen“ Gäste und ich erlebe Situationen als besonders wertvoll, in denen ich mich mit meinen Bedürfnissen zurücknehmen kann. Und dabei geht es mir nicht darum, mich ärgern oder am Nasenring durch die Arena führen zu lassen, sondern mich auch zum Werkzeug zu machen – und das in Demut.

Übrigens kommt auch von den scheinbar undankbaren Gästen ab und an so etwas wie ein Dankeschön – das muss man hören lernen (und dann ist die Freude groß). Man darf es nur nicht erwarten. Der Heilige Bernhard von Clairvaux soll einmal bei einer Visitation eines Klosters vom Prior auf einen Bruder hingewiesen worden sein, der aus verschiedenen Gründen kaum auszuhalten war und der den Prior und die Gemeinschaft offensichtlich an eine Grenze brachte. Der Heilige Bernhard soll geantwortet haben, dass er sich wünsche,  dass möglichst in jedem Kloster des Zisterzienserordens so ein Bruder anzutreffen wäre. Harmonie ist angenehm, aber sie kann einen auch einlullen und innerlich träge machen.

Wir sind ein Team von etwa 25 Menschen verschiedenen Alters und Herkunft. Wenn Sie an einem Samstag im Monat mittun wollen und viel über andere, sich und die Welt erfahren  wollen, dann fühlen Sie sich herzlich eingeladen.

Daten und Kontakte:

Alle Infos zur Suppenküche St. Bonifatius auf der Seite Spenden & Helfen