Hausgottesdienst zum Dreifaltigkeitssonntag (7. Juni)

Für Familien im Grundschulalter.

Zwar finden die Gottesdienste in unseren Gemeinden wieder zu den gewohnten Zeiten statt, doch ist der Zugang bis auf weiteres regelementiert und begrenzt. Damit bleibt der Hausgottesdienst eine schöne Alternative.

Gemeindereferentin Maria Schmidt hat erneut eine kindgerechte Liturgie entworfen, mit Musikvideos zum Mitsingen garniert und mit hilfreichen Hinweisen zur Durchführung versehen.

Laden Sie hier das PDF mit Ablauf, Texten und den Links zu Musikvideos.

Hausgottesdienst 21. Juni

Für Familien mit Kindern im Grundschulalter.

Im Alter von zwölf Jahren nahmen seine Eltern, Maria und Joseph, Jesus erstmals zum Paschafest mit nach Jerusalem. Zum Höhepunkt des jüdischen Festkalenders herrschte rund um den imposanten Tempel festliche Stimmung und großer Trubel. Über mehrere Tage feierten Juden aus nah und fern die Befreiung ihres Volkes aus der äpyptischen Knechtschaft.

Auf dem Rückweg vermissten Maria und Joseph ihren Sohn und machten sich auf die Suche nach ihm. Was meint Ihr: wo haben sie ihn gefunden? Ihr erfahrt es im Gottesdienst für diesen Sonntag!

Gemeindereferentin Maria Schmidt hat erneut eine kindgerechte Liturgie entworfen, mit Musikvideos zum Mitsingen garniert und mit hilfreichen Hinweisen zur Durchführung versehen.

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Herausforderung Firmung

Die Gemeinden St. Bonifatius, St. Elisabeth und St. Antonius arbeiten ab dem kommenden Jahr bei der Firmvorbereitung eng zusammen

Treffen sich zwei Pfarrer. Meint der eine: „Ich habe ein Riesenproblem mit Fledermäusen im Kirchturm. Egal, was ich versuche, ich bekomme sie einfach nicht weg“. Erwidert der andere: „Das Problem hatte ich auch mal; habe auch alles versucht – ohne Erfolg. Bis ich sie einfach alle gefirmt habe. Dann waren sie weg.

Der alte Witz verkürzt die Situation zwar, doch das „Problem“ kennen wir alle – kaum Jugendliche zeigen sich nach der Firmung noch im Gottesdienst, und auch die jüngeren Jahrgänge sind nur spärlich in den Kirchenbänken vertreten. Grund genug, sich gemeindeübergreifend über eine Neukonzeption und Zusammenarbeit zu verständigen.

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Seltene Gelegenheit:
Musikalische Passionsandacht

Livemusik ist ein rares Gut in diesen Tagen, um nicht zu sagen kaum existent. Um so schöner, dass der Chorleiter von St. Antonius, Tom Kessler, am Samstag, dem 27. März und am Palmsonntag jeweils um 17.15 Uhr eine musikalische Passionsandacht konzipiert und auf die Beine gestellt hat.

In der Besetzung 2 x Sopran, Alt, 2 x Tenor und Bass werden zwei geistliche Werke von Heinrich Schütz (1585–1672) gegeben: Und zwar „Nacket bin ich vom Mutterleib gekommen“ aus den Musikalischen Exequien und die Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“. Für Liebhaber barocker geistlicher Musik verspricht es ein wunderbarer Einstieg in die Heilige Woche zu werden.

Der Eintritt ist frei, aber natürlich begrenzt und nur nach Anmeldung über jesaja.org oder das Pfarrbüro möglich. Aktuell (Samstag vormittag) sind noch Plätze zu haben: Hingehen!

Bitte erzählen Sie uns von Ihrer Erstkommunion…

Amélie, Charlotte, Rosalie und Tilda – wir vier acht- und neunjährigen Mädchen bilden eine von mehreren Kommunionsgruppen der katholischen Gemeinde St. Antonius, die dieses Jahr im Mai ihre Erstkommunion feiern.

Im Dezember 2020 haben wir mit selbstgebastelten Weihnachtskarten versucht, einigen älteren Gemeindemitgliedern eine Freude zu machen.

Wir bekamen sehr nette Antworten zurück. Auch von einer sehr freundlichen Dame: Sie machte uns Mut für die coronabedingte, andersartige Kommunionsvorbereitung – wir können uns nicht persönlich treffen, basteln, singen und beten. Unsere Treffen zur Vorbereitung der Erstkommunion müssen wir stattdessen online stattfinden lassen. Die Dame schrieb uns von den Herausforderungen ihrer eigenen Vorbereitung zur Erstkommunion mitten im 2. Weltkrieg!

Aus diesem Briefwechsel entstand eine Idee: Jede Zeit hat ihre eigenen Herausforderungen. Wie sah die Erstkommunion und ihre Vorbereitung vor 80, 70, 60 oder 50 Jahren aus? Wie spannend wäre es für uns Mädchen, nicht aus Geschichtsbüchern, sondern von echten Zeitzeugen/innen zu hören, wie sie ihre Erstkommunion erlebt haben.

Da die Corona-Pandemie uns zur Kontaktarmut zwingt und wir vier Drittklässlerinnen kaum auf andere, insbesondere ältere Gemeindemitglieder treffen, musste ein anderer Weg gefunden werden: Wir malten Bilder und schrieben etwa 25 älteren Gemeindemitgliedern einen Brief mit der Bitte, uns von ihrer Erstkommunion zu erzählen. Der Rücklauf war überwältigend!

Wir haben so viele detailreiche, spannende, dramatische, berührende, lustige, aber vor allem persönliche Berichte der Erstkommunion und ihrer Vorbereitung geschickt bekommen, das war ganz toll und ein richtig schönes Miteinander, trotz Corona!

Hier in – zufälliger Reihenfolge – Auszüge aus den vielen, tollen Berichten, die wir erhalten haben:

Ja, auch diese Zeit hatte, so wie heute, ihre Herausforderung! Der Krieg war vorbei, die Währungsreform in Sicht. Die Familie war aus allen Teilen Deutschlands wieder in Bonn. Wir wohnten bei unseren Großeltern, bevor wir nach einiger Zeit wieder eine eigene Wohnung bekamen. Dann meldete sich auch bald die Gemeinde. Ich wurde eingeladen, mich zur Vorbereitung zur Erstkommunion anzumelden. Regelmäßig gingen wir zum Unterricht und je näher der Tag kam, umso mehr stieg meine Nervosität und Ungeduld.

Parallel wurde in der Familie die häusliche Feier mit Großeltern, Tanten und Onkel geplant, denn es sollte ein schöner Tag werden.

Meine Mutter hatte weißen Stoff organisiert, eine Schneiderin wurde aktiviert und dann waren da die lästigen Anproben. Aber es wurde ein schönes Erstkommunionkleid und ich war ganz stolz! Tage vor der Feier kamen meine Tanten zu meiner Mutter und es wurde gekocht, gebraten und gebacken, denn ein Treffen in einem schönen Restaurant gab es zu dieser Zeit noch nicht. Unser Pfarrer hatte Kerzen besorgt – woher auch immer – und wir haben diese dann in der letzten Unterrichtsstunde verziert mit dem Material, was gerade zur Verfügung war.

Dann kam der große Tag. Die heilige Messe war sehr feierlich, denn wir hatten ja auch fleißig geübt, damit auch alles klappt. Feierlich zogen wird dann mit unserer neuen Garderobe und den Kerzen in die Kirche ein. Ich erinnere mich, dass einige Kinder Probleme hatten mit dem Kreislauf, denn es galt ja noch das „Nüchterngebot“, d.h. wir durften 24 Stunden vor der Messe nichts mehr essen und trinken. Das war ganz schön hart.

Anschließend traf sich die Familie bei uns im Hause. Es war zwar sehr eng, aber urgemütlich.“

von Marlis Wendt


Meine Erste Heilige Kommunion war am 29. Mai 1938 in der Franziskusgemeinde, Hamburg, Pestalozzistraße. Ich war damals acht Jahre alt, heute bin ich über 90 Jahre alt.

Ab 1937 waren alle konfessionellen Schulen von der Nazi-Herrschaft geschlossen worden. Unsere Vorbereitung auf die Erstkommunion fand an den Nachmittagen statt.

Dann kam der große Tag, der 29. Mai! Wir Kinder hatten alle weiße schöne Kerzen in der rechten Hand. Die Mädchen waren weiß gekleidet mit einem weißen Blumenkranz im Haar. Die Jungen trugen meist dunkelblaue oder schwarze Anzüge. Sehr ansprechend und harmonisch sah unsere Schar aus. Gemessenen Schrittes betraten wir die Kirche. Zum ersten Male sollten wir in der heiligen Messe die heilige Kommunion (den Leib des Herrn) empfangen. Ich war aufgeregt, aber andächtig und voller Ehrfurcht. Plötzlich empfand ich eine tiefe innere Freude.

Das Lied „Heilig, heilig, heilig ist der Herr“ von Franz Schubert erfüllte mich mit Demut und Dankbarkeit. Ich liebe dieses Lied auch heute noch, es ruft so viele Erinnerungen wach.

Meine lieben Eltern hatten ein frohes Familientreffen ausgerichtet. Es war ein herrlicher, besonderer Tag.

Was ich auch in meinem langen Leben an Problemen, Entscheidungen, Verzicht und Trauer zu meistern hatte, Gott war stets in meiner Nähe.“

von Eva-Maria Kunz


Dies ist für mich eine primäre Herausforderung, 70 Jahre zurück zu blicken, mich zu erinnern, um Euch zu erzählen, wie meine Erste Heilige Kommunion sich für mich angefühlt hat! Doch wichtig ist es, was für mich damals so beeindruckend war, dass ich dieses auch heute, wie damals, intensiv empfinde, wenn ich zur Heiligen Kommunion gehe.

Als Vorbereitung, die Sünden im Beichtstuhl zu bekennen und zu bereuen, das war schon ein angstvoller und mutiger Schritt, der das Geheimnis des göttlichen Verzeihens in sich trug, als Vorbereitung für meinen persönlichen Weg zum lieben Gott. Stolz kam ich nach Hause, fühlte mich endlich erwachsener in meiner Familie. Meine Eltern, meinen sechs Geschwistern, von ihnen wurde ich umringt und befragt.

Bald danach trafen die Eltern viele Vorbereitungen, luden alle Familienmitglieder und Freunde zur Kommunionfeier in die Kirche ein.

Aufgereiht in Paaren, zogen die Mädchen in ihren weißen Kleidern und Kränzchen im Haar, die Jungen in schwarzen Anzügen und weißen Hemden, gemeinsam andächtig, mit ihren brennenden, weißen Kommunionkerzen in die Kirche ein. Angeführt wurden wir von dem Geistlichen und den Messdienern, in festlichem Gewand.

Das innige Gefühl, ganz bei mir und dem lieben Gott zu sein, seine Braut zu werden, das war unbeschreiblich schön für mich. Damit stand ich zum ersten Mal bewusst im Mittelpunkt und war so glücklich, fromm und aufrichtig ganz dabei. Gleichzeitig hatte ich ein starkes Gemeinsamkeits-Gefühl mit den Kommunionkindern und auch mit der katholischen Gemeinde, die aufmerksam, betend und singend die Liturgie begleiteten.

Nach Abschluss der feierlichen Zeremonie begrüßten und beglückwünschten sich vor der Kirche Groß und Klein. Dann Zuhause, im Kreise der Familie und Freunde, wurde beglückwünscht und beschenkt und ein Festmahl gehalten, bis in den Abend hinein. An der Haustür wurden von Nachbarn und Bekannten Blumentöpfe überreicht und auch zum Gläschen eingeladen.

Meine aufregendsten Geschenke waren ein goldenes Kreuz am Kettchen, einen ersten Füller, mit dem ich mindestens bis 2010 geschrieben habe, und ein Schott im Ledereinband (Mess-/Gesangbuch, Anm.d.Red.), in Deutsch und Lateinischer Sprache. Eine Menge hübsche und herzliche Glückwunschkarten trafen ein, die man nach und nach beantwortete. Heute läuft dieses Ereignis wie ein Film vor meinen Augen ab.“

von Irmhild Dieck


Ich selbst bin 1940, also im ersten Jahr des 2. Weltkrieges zur Erstkommunion gegangen. Auch damals war alles anders als geplant. Die ersten Bombenangriffe hatten wir überstanden, aber niemand dachte daran, dass der Krieg 6 Jahre lang weitergehen würde.

(…) Außer einem einzigen dunklen Foto, das mich mit meinen Paten zeigt, gibt es keine Erinnerung an meine Kommunion. Das Geschenk der Gemeinde war ein Hummel-Bild mit Datum 31. März 1940, das ich noch habe.

(…) Doch obwohl auch wir Kinder den Nationalsozialismus miterlebten, hat meine Mutter immer dafür gesorgt, dass wir die Sonntagsmesse besuchten. Das einzige Weihnachtsfest, welches wir nicht in der Kirche feiern konnten, war 1944, als wir ausgebombt waren.

Da ich damals nicht in Hamburg, sondern in Leverkusen gelebt habe, kann ich zur Hamburger Situation in den Kirchen nichts sagen, Wir wohnten damals direkt neben der Pfarrkirche und hatten ein reges Gemeindeleben, das sich erst durch stärker werdende Bombenangriffe auflöste.“

von Ingeborg Knipper


Ich bin am 18. Mai 1958 zur Ersten Heiligen Kommunion in St. Bonifatius, Am Weiher, gegangen. Dort habe ich auch die Katholische Schule besucht. Ich war ein sehr anhängliches Kind an meine Mutter, hatte immer Angst, dass sie mir wegläuft und nicht wiederkommt. So bin ich als kleines Kind immer mit an die Kommunionbank gegangen, wenn meine Mutter in der Heiligen Messe kommunizierte.

1958 bin ich zur Frühkommunion, mit fast 7 Jahren gegangen. Mein zwei Jahre älterer Bruder war 9 Jahre alt und wir hatten zusammen die Erstkommunionfeier. An das große Fest kann ich mich heute noch erinnern. Viele Verwandte kamen von nah und fern, sogar von Bayern.

Meine Mutter, eine sehr gläubige Frau, hatte mich alleine auf die Erstbeichte und Erstkommunion vorbereitet. Ich war froh und glücklich, dass ich jetzt mit meiner Mutter zusammen den lieben Gott empfangen durfte.

Meine Geschenke waren ein Gotteslob, ein goldenes Kreuz als Kette, ein Rosenkranz, eine große weiße Kerze und mein Erstkommunionkleid mit Haarkranz. Alle diese schönen, sakralen Geschenke, außer der Kerze, habe ich noch und halte sie in Ehren. Eine Bescheinigung von der St. Bonifatius-Gemeinde hat jedes Kind erhalten. (…) Ich bin vor 63 Jahren zur Erstkommunion gegangen. Jedes Jahr feiere ich diesen Tag und versuche dann immer in großer Dankbarkeit die Heilige Messe mitzufeiern.“

von Hildegard Berschneider


Ich bin 100 Jahre alt, also muss ich 91 Jahre zurückdenken. Es war ein kleines Dorf in Böhmen. Der „Herr Kaplan“ kam wöchentlich für eine Stunde zum Religionsunterricht. Die 3. Klasse wurde besonders auf den Empfang der Kommunion vorbereitet.

Im Juno 1929 haben alle Kinder den Leib des Herrn empfangen. Wir hatten einen Tag schulfrei. Nach dem Gottesdienst gab es noch ein Gruppenbild und anschließend im Garten der Pfarrei Kuchen und Malzkaffee, gefiltert von der Pfarreiköchin.

(…) Ich hatte Glück, dass ich in ein Internat kam, das von Klosterschwestern geleitet wurde. So war für mich ein weiterer Grundstein für mein religiöses Leben gefestigt. In Hamburg habe ich über 50 Jahre in St. Franziskus mit unterschiedlichen Aufgaben mitgewirkt.“

von Johanna Rehner


Inzwischen wurden wir alle 2-mal geimpft. Wir werden hier (Seniorenresidenz, Anm.d.Red.) sehr liebevoll betreut, aber sonst ist es im Moment recht langweilig. Ich selbst werde im September 98 Jahre alt und kann glücklicherweise noch sehr gut sehen, so lese ich viel. (…) Meine Nachbarin und ich freuen uns immer besonders über den Besuch von Pastor Vorotnjak und die heilige Kommunion, denn der sonntägliche Kirchgang fehlt uns doch sehr. Eine heilige Erstkommunion habe ich leider nicht bekommen, denn ich wurde evangelisch getauft und konfirmiert und bin erst als ältere Erwachsene zum katholischen Glauben konvertiert. Da gibt es dann nur eine Firmung.“

von Ingeborg Kuhn


Ich bin auf dem Land in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Unser Pfarrer hat in der Schule den Religionsunterricht gehalten. Daher haben wir schon in der zweiten Hälfte des Schuljahres der 2. Klasse mit dem Beichtunterricht und dem Beichten angefangen. Wir sollten es bis zur Erstkommunion sicher können. Nach den Sommerferien begann dann im 3. Schuljahr die Vorbereitung auf die Erstkommunion außerhalb der Schule.

Ich freute mich schon sehr auf den Weißen Sonntag. Meine Mutter wollte mir ein weißes Kleid nähen und ich durfte mir den Stoff aussuchen. Aber es kam anders. Dir Pfarrgemeinde hatte ein Kleid für Roswitha, ein sozial benachteiligtes Kind, gekauft. Aber die wollte es nicht. Da wurde es meiner Mutter angeboten. Es war ein schlichtes Kleid mit Bubikragen. Ich hoffte, dass es mir nicht passte. Aber es passte sehr gut. Zur Zeit meiner Erstkommunion waren Kleider mit weiten Röcken und Petticoat modern. Ein Mädchen bekam ein Kleid aus dem Hochzeitskleid ihrer Mutter genäht, ganz aus Spitze mit einem sehr weiten Rock und Tüllpetticoat. Ich getraute mich nicht zu erzählen, dass ich ein ganz schlichtes Kleid hatte. Aber als wir uns am Weißen Sonntag im Gemeindesaal vor dem Gottesdienst trafen waren wir alle viel zu aufgeregt und in freudiger und festlicher Stimmung, dass niemand etwas zu meinem Kleid sagte.

Wir zogen vom Gemeindesaal in die Kirche, vorweg die Blasmusik, dann wir Erstkommunionskinder, die Messdiener, der Pfarrer, zwei Nonnen und die Gemeinde, die noch nicht in der Kirche war.  Wir hatten alles gut geübt, so dass niemand einen Fehler machte. Das Größte war natürlich die heilige Kommunion! Christus kam in Form der Hostie zu mir. Gott so nah zu sein, war sehr aufregend. Ich war selig!

Nach dem Gottesdienst kamen mehrere Leute zur mir und sagten, dass ich sehr schön ausgesehen habe, weil mein Kleid so schlicht war. Danach feierten wir zu Hause mit den Verwandten bis zur Vesper in der Kirche. Es war ein sehr schöner Tag, den ich bis heute nicht vergessen habe. Ich freue mich auch heute noch, wenn ich zur Kommunion gehen darf.“

von Anna Rasch


Meine Mutter ist mit meinen Geschwistern und mir von Ostpreußen über das zugefrorene „Kurische Haff“ mit einem Pferdewagen und später weiter übers Land (geflohen, Anm.d.Red.). Nach Wochen (sind wir, Anm.d.Red.) irgendwann mit dem Zug nach Lage/Lippe gekommen. Dort sind wir dann von einem sehr freundlichen Bauern aufgenommen worden. Auf dem Bauernhof lebten viele Flüchtlingsfamilien. Uns ging es dort gut.

Meine Einschulung war weit weg von Lage (Dorfschule). Unser Kommunionsunterricht fand in der Schule statt. An was ich mich noch sehr gut erinnere ist, dass wir viel aus dem Katechismus auswendig lernen mussten. Fand ich nie gut. Wir sind nur immer an den Sonntagen zur Kirche gegangen, Ich kann mich daran erinnern, mal an ein, zwei Nachmittagen zum Üben für den Tag der Kommunionfeier in die Kirche gegangen zu sein,

Da es so viele verschiedene Altersgruppen waren, hat man uns der Größe nach aufgeteilt. Ich war damals noch klein und durfte noch in die 1. Reihe. Meine Geschwister, die ein und zwei Jahre älter waren, mussten sich hinter uns einreihen. Mein Bruder war sowieso auf der anderen Seite. Damals saßen Jungen und Mädchen getrennt.

Meine Mutter hatte ein großes Problem. Es gab für uns keine weißen Kleider. Doch große Hilfe kam aus dem Pfarrhaus. Dort gab es sehr liebe Gemeindeschwestern. Meine Mutter bekam schon mal ab und zu etwas zugesteckt. Einmal bekam sie zwei schon etwas ältere Bettlaken. Daraus hat meine Mutter uns Mädels die Kommunion-Kleider genäht. Ich habe mich damals, so wie man mir erzählte, sehr darüber gefreut. Doch meine große Schwester war nicht so glücklich. Aber irgendwann hat sie sich auch beruhigt. Für mich war es mal ein ganz neues Kleid, sonst bekam ich ja nur die abgelegten (meiner großen Schwester, Anm.d.Red.).

Mein Bruder hatte einen alten Anzug vom Pfarrer, den meine Mutter (umgenäht, Anm.d.Red.) hat. Sie hat tagelang die Nähte aufgetrennt. Wir Kinder haben viel den Stoff halten müssen, damit es leichter war das alles zu trennen. Mit einer Rasierklinge. Gut, dass meine Mutter so gut nähen konnte!

Tja, vom Tag der Kommunion weiß ich nur noch, dass wir doch einen Kuchen zum Kaffee hatten und meine Oma und ein paar Leute dabei waren. An große Geschenke kann ich mich nicht erinnern. Ganz stolz war ich allerdings auf meinen wunderschönen, weißen Rosenkranz von meiner Patentante, die nach der Flucht in Münster Zuflucht gefunden hatte.

Dieser kleine weiße Rosenkranz begleitet mich bis heute. Ich trage ihn immer bei mir. Man kann auch sagen, er ist wie ein Talisman. Er ist auch immer am Dienstag beim Rosenkranz-Beten in St. Antonius dabei.

Noch kurz wie unser Leben in Lage/Lippe weiter ging. Mein Vater kam in Frühjahr 1948 aus russischer Gefangenschaft und im Sommer sind wir dann nach Hamburg gezogen.“

von E.-M. Theumer


Ich selbst bin im 4. Grundschuljahr der Grundschule zur Erstkommunion gegangen. Es war üblich in der 3. oder 4. Klasse der Grundschule zur Ersten Heiligen Kommunion zu gehen. Meine Erstkommunion erfolgte in meiner Heimatkirche St. Marien in Neuss am Rhein. Diese Kirche gehört zum Erstbistum Köln (…). Der Zeitpunkt der Erstkommunion war bis jetzt immer der Weiße Sonntag, der Sonntag nach Ostern. Nebenbei bemerkt war die Bevölkerung von Neuss zu 70-80 Prozent katholisch.

Wenn ich mich richtig erinnere, war es ein strahlender Sonntag mit dem Datum 9.4.1961. Die Messe begann um 9.00 Uhr und dauerte ca. zwei Stunden. Es waren drei Priester am Altar, die konzelebrierten, der Gemeindepfarrer und zwei Kapläne. Die Kommunionkinder (nach meiner Erinnerung über 100 Kinder) trugen schwarze oder dunkelblaue Anzüge bei den Jungen und weiße Kleider bei den Mädchen. Zur Ausstattung gehörte bei beiden Geschlechtern eine Kerze. Die Kirche war gut besucht. Für die Eltern und Paten sowie Verwandte gab es eine begrenzte Anzahl von Platzkarten. (…)

Die Erstkommunikanten gingen einzeln die Stufen zum Altar hoch (…), um die Erste Heilige Kommunion mittels Mundkommunion zu empfangen; das bedeutet die geweihte Hostie wurde auf die Zunge gelegt. Handkommunion gab es zur damaligen Zeit nicht. Zum Schluss der Messe wurde jedem Kommunionkind ein Bild (in meinem Fall „Pfingstwunder“) mit rückseitigem Datum der Erstkommunion, dem eigenen Namen, der Pfarrkirche samt Ort sowie der Unterschrift des Gemeindepfarrers (sozusagen als Bestätigungsurkunde) ausgegeben.

Am Nachmittag erfolgte um 15.00 Uhr eine Dankandacht der Kommunionkinder sowie am folgenden Montag eine Dankmesse.

Die weltliche Feier erfolgte bei mir Zuhause mit einigen Verwandten. Von Nachbarn und Bekannten erhielt ich Glückwünsche und in einigen Fällen Buchgeschenke (passende Jugendbücher). Die Namen der Kinder, die zur Erstkommunion gingen, waren im Pfarrbrief veröffentlicht worden.

Die Vorbereitung zur Erstkommunion erfolgte in der Grundschule durch die zwei an der Pfarrkirche zugehörigen Kapläne im Religionsunterricht. In Nordrhein-Westfalen waren damals die Grundschulen konfessionell getrennt, das bedeutet, dass katholische und evangelische Schüler in getrennte Grundschulen gingen.“

von Rainer Papen


Ich bin 1947, also vor 74 Jahren, zur Ersten Heiligen Kommunion gegangen. Damals wohnte ich noch in Remagen am Rhein. 1947 war gerade der zweite Weltkrieg zwei Jahre vorbei und vielleicht könnt ihr euch denken, dass es noch nicht viel zu kaufen gab. Schon gar keine Ausstattung für eine Erstkommunion. Es war für meine Eltern ganz schön schwierig, ein Kommunionkleid, Schuhe und Haarschmuck zu bekommen. Doch ich hatte Glück. Aus Fallschirmseide hat eine Bekannte mein Kleid genäht und die Schuhe haben wir gebraucht gekauft. Sie waren mir zwar etwas zu klein, aber ich hatte noch nie so schöne Schuhe gehabt.

Damals war es so üblich, dass wir immer zu zweit zum Altar gegangen sind und mein „Kommunionpärchen“ hieß Ursula. Wir haben noch heute Kontakt, schreiben uns oder telefonieren ab und zu. Ich erinnere mich gern an meine Erstkommunion zurück.“

von M.Merkel


Bei meiner Kommunion habe ich ein weißes, kurzes Kleid getragen, das mir meine Mama genäht hat. Ich bekam eine weiße Schleife in mein kinnlanges Haar. Alle Onkel, Tanten und Freunde kamen zu Besuch. Auch mein späterer Mann war dabei, aber damals wusste ich noch nicht, dass wir uns mal ineinander verlieben und heiraten werden.

Morgens war die Kommunion und am späten Nachmittag sind wir nochmal alle in die Kirche gegangen. Es gab nicht so wie heute Geldgeschenke, sondern viele, viele Blumen, meistens Hortensien. Das waren damals die typischen Kommununionsblumen. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Es ist ja auch schon fast 80 Jahre her. Ich weiß nur noch, dass ich an dem Tag ganz aufgeregt war und es ein sehr schöner Tag war, auf den ich mich gefreut habe.“

von Maria Gardyan

Ich bin im April 1962, also nächstes Jahr vor 60 (!) Jahren zur Ersten Heiligen Kommunion gegangen. Was weiß ich darüber eigentlich noch? Zuerst sind mir nur noch das feierliche Gefühl am Vorabend des Weißen Sonntags und die Marzipantorte eingefallen!

(…) Da war natürlich zuerst der Kommunionunterricht, der für alle katholischen Kinder gemeinsam in der dritten Klasse stattfand und vom Kaplan oder Pfarrer erteilt wurde. In unserer Stadt in Süddeutschland, in der ich aufgewachsen bin, war damals ungefähr die Hälfte der Klasse katholisch. So fanden sich vielleicht 20 Kinder zum Kommunionunterricht ein (die Schulklassen waren damals bei uns sehr groß, so zwischen 40 und 50 Schüler).

Wir lernten die wichtigsten Gebete auswendig und das Leben Jesu kennen. Öfter gingen wir in die Kirche zur Andacht und der Kaplan erklärte uns den Kirchenraum, die Bilder und den Kreuzweg.

In Erinnerung geblieben ist mir noch die erste Beichte. Ich legte mir alles zurecht, wie ich es gelernt hatte, versuchte, mich kritisch zu prüfen und mir meine Fehler einzugestehen, ich glaube, ich hatte mir sogar einen Zettel geschrieben, damit ich auch alles aufzählen konnte. Dabei merkte ich endlich einmal, wie oft ich doch auch mitverantwortlich war, für eine miese Stimmung in der Familie, was ich aus einer schlechten Laune heraus den anderen so an den Kopf werfen konnte, oder wie sehr ich manchmal meinen Bruder ärgerte. Na toll – und das soll ich nun alles gestehen? Mir klopfte das Herz bis zum Hals, als ich den Beichtstuhl betrat. Mit belegter Stimme stotterte ich mich Punkt für Punkt durch meine Liste. Manchmal, wenn ich nicht weiterkonnte, half mir der Pfarrer mit freundlicher, ruhiger Stimme weiter. Danach erwartete ich eigentlich so etwas wie ein Donnerwetter, obwohl uns versichert worden war, dass Jesus barmherzig ist und uns verzeihen wird. Tatsächlich folgte ein kurzes Gespräch, das mir Mut machte und die Worte der Absolution in lateinischer Sprache. Als ich den Beichtstuhl verließ, fühlte ich mich so leicht wie noch nie – wie eine Feder – schwebte ich förmlich nach Hause.

Der große Tag rückte näher und ich brauchte ein Kommunionkleid. Alles musste weiß sein, das Kleid, das Jäckchen, die Handschuhe, die Strumpfhosen, die Schuhe, auch ein Haarkränzchen mit weißen Blüten und eine kleine weiße Handtasche gehörten dazu. Dann war er da, der Weiße Sonntag, der Sonntag nach Ostern. Es war damals Brauch bei uns, die Erste Heilige Kommunion immer am Weißen Sonntag zu feiern. Ich weiß noch genau, dass es mir am Vorabend schon ganz feierlich zumute wurde. Ich spürte Jesus plötzlich in meiner Nähe und ich fühlte eine große, tiefe Freude. Am Morgen zog ich mein Kommunionkleid an. Wenn es jetzt nur keinen Fleck beim Frühstück bekam! Aber halt, drei Stunden vor der Kommunion durfte man früher ja gar nicht mehr essen. Da die heilige Messe um 10:00 Uhr begann, trank ich nur noch eine heiße Milch. Gut so, ich hätte vor Aufregung sowieso keinen Bissen herunterbekommen.

Vor der Kirche angekommen, nahmen wir Kommunionkinder Aufstellung und zogen mit den Messdienern, dem Pfarrer und dem Kaplan in die Kirche ein. Wir waren ungefähr 40 Erstkommunionkinder aus unserer Pfarrei und die ersten Bankreihen waren für uns reserviert. Dort hatte man Kerzenhalter angebracht, auf die jedes Kommunionkind seine Kerze aufstecken konnte. Es sah sehr feierlich aus. Die ganze Zeit klopfte mein Herz wie wild. Schon so oft hatte ich mitverfolgt, wie die Älteren zur Kommunion gingen und ich hatte den Pfarrer während der Kommunionausteilung immer genau beobachtet: Er beschrieb mit der Hostie jedes Mal ein Kreuzzeichen, das ich aus der Entfernung aber nicht richtig deuten konnte, bevor er sie dem Empfänger auf die Zunge legte – die Handkommunion gab es damals noch nicht. Ich glaubte, dass diese Bewegung mit der Hostie dazu diente, sie abzutropfen, als sei diese nass und glatt! Wir hatten früher nicht die Möglichkeit, vorher schon einmal zu erfahren, wie so eine Hostie aussieht und wie sie sich anfühlt. Ich glaube heute ist das anders und ihr dürft schonmal eine noch nicht geweihte Hostie sehen oder vielleicht sogar probieren. Aber für uns blieb das bis zur Ersten Heiligen Kommunion ein ziemliches Mysterium.

Endlich kam der große Augenblick, wir sollten Jesus zum ersten Mal empfangen dürfen. Bankreihe für Bankreihe traten wir vor zur Kommunionbank. Kommunionbank? Ja, damals war der Altarraum bei uns vom Kirchenraum durch eine Balustrade mit Kniebank aus Marmor abgetrennt – die Kommunionbank. Gemeinsam knieten wir auf dieser Kommunionbank nieder und der Pfarrer legte jedem von uns die Hostie auf die Zunge. Da merkte ich, sie ist trocken und leicht und sie hatte eine ungeheure Wirkung.

Nach der Messe gingen wir mit unseren Familien zum Mittagessen, gleich danach gab es auch noch Kaffee und Kuchen. Ich hatte mir zu meiner Feier eine Torte aussuchen dürfen – und da war sie: eine Marzipantorte, mit grünem Marzipan-Überzug, verziert mit Sahneblüten und Nüssen, köstlich. (…)

Ja, und dann mussten wir aber auch schon wieder los zum Dank-Gottesdienst am Nachmittag. Und zu danken hatten wir alle eine Menge.

Meine wichtigsten Geschenke? Neben dem (…) Bild ein Gesangbuch mit Goldschnitt (…) und ein Holzkreuz, das ich in meinem Zimmer aufhängen konnte. Beides habe ich heute noch. Das Kreuz hängt über meinem Nachttisch und das Gesangbuch liegt in der Schublade. Nun ist es so alt und überholt, ich könnte dort die Lieder nicht mehr unter den angegebenen Nummern in der Kirche finden. – Aber es erinnert mich an meinen großen Tag der Ersten Heiligen Kommunion.“

von Christine Schaefer


Vielen Dank fürs Mitmachen!

Wir haben alle Berichte mit großem Interesse und großer Freude gelesen. Es war für uns sehr beeindruckend, an wieviel Sie sich noch erinnern können, obwohl es schon so lange her ist!

Danke, liebe Autor/innen, dass Sie uns einen Blick in Ihr Leben gewährt haben. Es ist toll, dass Sie sich die Mühe gemacht haben und uns so ausführlich geantwortet haben. Das war für uns spannender als jedes Buch und wir haben sehr viel über die Erste Heilige Kommunion, Erstkommunionsbräuche und den Glauben gelernt. Das war für uns Mädchen und unsere Familien ein ganz wertvoller Austausch!

Herzlichen Dank!

Amélie, Charlotte, Tilda und Rosalie

Wer möchte, kann sich diesen Artikel als PDF herunterladen:

Briefe an die Kommunionkinder Amélie, Charlotte, Rosalie und Tilda

25 Jahre: Jubiläum der Ruanda-Partnerschaft (1996-2021)

Start der Spendenaktion: „25 für Ruanda“

Seit 1996 pflegt die Gemeinde St. Elisabeth die Partnerschaft zu den Benebikira-Schwestern in Ruanda. Am Anfang stand die Begegnung zwischen Pastor Klaus Alefelder und der damaligen Provinzoberin Sr. M. Jean Baptiste Mukanaho 1985 in Bad Bramstedt. Aus dem Kontakt entstand eine Freundschaft.

1996, zwei Jahre nach dem Genozid, als Ruanda verwüstet war und eine Million Menschen den Gräueltaten des Völkermords zum Opfer gefallen waren, vereinbarten der Pfarrgemeinderat und die damalige Leitung der Südprovinz des Ordens die Partnerschaft. Dieser fühlen wir uns seit nunmehr 25 Jahren verbunden und verpflichtet!

Ein Grund Danke zu sagen: Allen, die diese Partnerschaft pflegen durch ihr Gebet, durch die Zuwendungen und durch manche Einsätze, die dieser Beziehung Stabilität geben! In 25 Jahren konnten zahlreiche Projekte umgesetzt und der Schulbesuch von jährlich ca. 65 Jugendlichen finanziert werden. Dies fortzuführen, ist ein großes Anliegen.

Das Jubiläum möchten wir feiern – irgendwann in diesem Jahr, wenn Begegnungen wieder möglich sind. Bis dahin freuen wir uns weiterhin über Spenden für die Projekte der Benebikira und starten die Aktion
„25 für Ruanda“: Jeder Euro zählt – ob 2,50; 25,00 oder … !

Konto der Katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth
IBAN DE 78 4006 0265 0022 0206 00 (Kennwort „25 für Ruanda“)

Die neue Provinzoberin der Benebikira möchte sich der Gemeinde vorstellen (Auszug):

Schwester Marie Consolata Mukakibibi

Mein Name ist Schwester Marie Consolata MUKAKIBIBI. Ich stamme aus der Pfarrei Cyeza, Diözese Kabgayi, und bin ruandischer Nationalität. Ich komme aus einer christlichen Familie, habe die Taufe schon als kleines Kind empfangen, bin die Erstgeborene von insgesamt 11 Kindern, von denen 8 noch am Leben sind; mein Vater ist verstorben, meine Mutter lebt noch.

In der Ordensfamilie habe ich meine ersten Gelübde 1988 abgelegt, die zeitlichen Gelübde 1995, d.h. ich führe jetzt 33 Jahre das Ordensleben und bin 62 Jahre alt.

Nach meiner Grund- und Oberschule habe ich die meiste Zeit meines Apostolates in Schulen verbracht. Die Kongregation hat mich zum Studium auf die Päpstliche Universität Salesiana in Rom geschickt, wo ich das Master-Diplom in Erziehungswissenschaft erlangt habe, im Bereich Jugendpastoral und Katechese. Ich habe im Bereich religiöse Erziehung und an Schulen gearbeitet.

Ich möchte, dass Gott, der Herr, von allen seinen Kindern erkannt und gelobt wird. Und will alles tun für die Verherrlichung Gottes und das Heil von allen.

Meine aktuelle Mission/Sendung ist es der Kongregation der Benebikira-Schwestern, die mich zur Provinzoberin ernannt hat, und meinen Mitschwestern zu helfen. Die Südprovinz zählt 23 Kommunitäten/Niederlassungen mit 131 Mitgliedern. Die Schwestern verrichten unterschiedliche Arbeiten: tätigen ihr Apostolat in der Erziehung, manche im Gesundheitsdienst, andere in der Katechese, wieder andere im Haushalt. Es gibt Alte und Kranke, aber wir haben auch die jungen Schwestern, für deren Ausbildung wir beständig sorgen.

Zu meinen Obliegenheiten gehört, dass ich jede Kommunität besuche, um jede Schwester anzuhören und zu schauen, wie sie Ihre Aufgaben erfüllen, Schwierigkeiten wahrzunehmen, die es geben kann, und darauf zu achten, was sie brauchen, sei es materiell oder spirituell. Ich muss wachsam sein dafür, welche Hilfen sie brauchen, um sowohl zur größeren Ehre Gottes als auch für das Heil der Menschen zu arbeiten …“

Mit herzlichen Grüßen aus dem Provinzhaus Süd an die Gemeinde St. Elisabeth
Der Ruanda-Arbeitskreis, Barbara Gauer

Kirche mitgestalten – jetzt!

Am 12. Dezember 2021 ist es so weit: Die neue Pfarrei Heilig Geist wird errichtet.
Damit beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der katholischen Kirche in Hamburg Alster-Nord-West.

Die Pfarreimitglieder sind herzlich eingeladen, die Kirche vor Ort mitzugestalten und sich ehrenamtlich zu engagieren. Grundlage für ihr Handeln sind das Evangelium und das Pastoralkonzept der Pfarrei, an dem die gemeinsame Arbeit sich ausrichtet.

Die Mitarbeit ist auf vielerlei Weise möglich. Insbesondere werden nun aber ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, die sich gern in einem der Fachausschüsse des Kirchenvorstands der Pfarrei Heilig Geist – Finanzausschuss, Bauausschuss, Personalausschuss – engagieren möchten und solche, die auf Gemeindeebene in den drei neuen Gemeindeteams Verantwortung übernehmen wollen.

Haben Sie Interesse, die Zukunft unserer Kirche vor Ort aktiv mitzugestalten? Oder kenen Sie jemanden, die oder der genau richtig für so etwas ist?

Dann laden Sie sich unseren Flyer »Kirche mitgestalten – jetzt!« herunter und kandidieren Sie!

Foto: iStock

Verabschiedung von Pfarrer Ansgar Hawighorst

„Suche Gott in Hamburg“

Es war die erste Messe, bei der endlich wieder einmal gesungen werden durfte. Bei strahlenden Sonnenschein versammelten sich rund 150 Menschen am 16. August im Rahmen eines Pilgersonntags zum feierlichen Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Ansgar Hawighorst auf dem Schulhof der Grundschule St. Antonius. Selbstverständlich unter Beachtung der geltenden Hygienevorschriften. Trotz des für viele auch traurigen Anlasses war es am Ende ein fröhlicher Abschied. Das zeigt auch die Auswahl von Fotos, die wir hier präsentieren.

Fast acht Jahre durften wir ihn als Pfarrer und Pastor bei uns in St. Antonius haben. Ältere Gemeindemitglieder in St. Elisabeth kennen Ansgar Hawighorst aber schon länger, war er dort doch zu Beginn seiner „Karriere“ schon Kaplan. Den Menschen in St. Antonius und in unserem Pastoralen Raum hat er sich stets sehr verbunden gefühlt. Vielen war er ein wichtiger Gesprächspartner und wertvoller Ratgeber. Seine Predigten werden wir vermissen. Denn Pfarrer Hawighorst hatte die Gabe in freier Rede das Evangelium so zu verkünden, dass das Gesagte zum Nachdenken, zum Austausch und zur Diskussion anregte – und die Zuhörer berührte. 

Aufmerksam, bescheiden, besonnen, neugierig, offen, humorvoll und warmherzig, klug und weise. So wird er von den Menschen in unseren Gemeinden oft beschrieben. Am Glaubensgespräch in St. Antonius hat er immer gerne als Gast teilgenommen. Hier ergab sich die Gelegenheit zu intensiven Gesprächen über unseren Glauben und unsere Kirche. So mancher Gedanke bleibt in Erinnerung, etwa wie er versucht Menschen zu sehen: „Mit dem Blick des Herzens das Licht auf dem Angesicht der Brüder und Schwestern neben uns wahrnehmen.“


Wir sagen von Herzen danke, lieber Ansgar Hawighorst, für viele gute und segensreiche Jahre.
Ihnen Gottes reichen Segen und alles Gute

Matthias Albaum

Der Abschiedbrief von Pfarrer Hawighorst
Lesen Sie Pfarrer Hawighorsts Abschiedsworte an seinen Wirkungskreis im Pastoralen Raum als PDF

Nehmt Neuland unter den Pflug

Liebe Verwandte, Freunde und Bekannte,

Nehmt Neuland unter den Pflug
Dieses Wort des Propheten Hosea lässt mir keine Ruhe. Es begleitete mich am 01.09. 2020 in den Ruhestand. Ruhestand ist für mich in der Tat Neuland. Ich vermisse die. mit denen ich als Pfarrer verbunden war. Fast 50 Jahre war für mich weitgehend der Dienst Leben und Erfüllung.

Nehmt Neuland unter den Pflug
Mit einem wunderbaren Open-Air-Gottesdienst mit Gesang nach Monaten und offiziellem Dank wurde ich in HH-Winterhude verabschiedet. Anschließend durfte ich noch zwei Stunden persönlichen Dank und Abschied erleben. Es hat mich bewegt zu hören, was ich in den vergangenen Jahren Einzelnen, Familien oder Gemeinden gegeben haben soll. Es scheint mehr gewachsen zu sein, als ich ahnte – Dank sei Gott.

Nehmt Neuland unter den Pflug
Inzwischen wohne ich in Wohngemeinschaft mit Pfarrer Langer im Pfarrhaus der Pfarrei Maria und Joseph in Harburg. Wir treffen uns morgens zur Laudes und zum Frühstück, mittags zum Mittagessen und abends zur Komplet. Das tut gut. Ich habe die Küche übernommen. Das gibt meinem Tag eine Struktur. Beim Aufwachen (und auch im Gottesdienst) kommt mir allerdings oft der Gedanke: Was koche ich heute?

Nehmet Neuland unter den Pflug
Wir haben verabredet, dass ich – außer in Notfällen – bis Ende des Jahres keine Gottesdienste übernehme. Das ist nicht leicht, aber hilft mir, mich neu zu orientieren. Ich habe Zeit (manchmal zu viel), lerne Leute kennen, geh einkaufen, koche, lese, bete, denke nach, arbeite an einem Artikel, mache einzelne Besuche, regelmäßig einen Spaziergang, bemühe mich um „Digitalkompetenz“ und beginne manches in einem neuen Licht zu sehen…

Nehmt Neuland unter den Pflug
Mit unserer Gemeinschaft im Fokolar treffen wir uns zurzeit montags per Videokonferenz. Wenigstens das! Ich habe begonnen, am Montag jeweils einen Bruder real zu besuchen. Das macht einen Unterschied. Begegnungen von Angesicht zu Angesicht sind doch unersetzlich.

Nehmt Neuland unter den Pflug
Die Gemeinden hier sind durch Schulschließungen stark gebeutelt. Bis September 2021 soll zudem südlich der Elbe aus vier Gemeinden eine Großpfarrei mit ca. 25.000 Mitgliedern entstehen. Ich staune, wie viele sich trotz allem engagieren. Glaube und Gemeinschaft im Glauben ist ihnen offensichtlich wichtig – die Institution Kirche eher ein Problem.

Nehmt Neuland unter den Pflug
Durch die furchtbaren Missbrauchsgeschichten und das Versagen gegenüber den Opfern wird unsere Kirche richtig umgepflügt. Als ehemaliger Beauftragter sehe ich im Rückblick-auch eigenes Versagen. Ich hätte mich mehr um die Opfer kümmern müssen. Das bedaure ich sehr. Ich hoffe und bete nicht nur um einen guten Weg sondern, dass unsere Kirche wirklich Neuland unter den Pflug nimmt.

Nehmt Neuland unter den Pflug
Das Neuland schlechthin liegt immer vor uns. Im vergangenen Jahr habe ich erfahren und auch erlitten, dass viele, mit denen ich verbunden bin, mir dorthin vorausgegangen sind. Ich denke z.B. an meinen älteren Bruder Heinrich oder Sr.Teresa vom Karmel. Inzwischen kenne ich im Himmel mehr als auf der Erde…

Nehmt Neuland unter den Pflug
„A.E.I.O.U. – Ein alter Esel jubelt ohne Unterlass“. 2021 ist im Januar mein 75. Geburtstag. Unter den gegenwärtigen Bedingungen werde ich ihn in aller Stille begehen. Am 26. Juni bin ich 50 Jahre Priester. Geplant ist, dass wir als Weihekurs um 12.00 Uhr im Dom zu Osnabrück eine Hl. Messe feiern. Wir werden sehen, was möglich ist.

Nehmt Neuland unter den Pflug
Corona-Pandemie – Viele Jahre habe ich mich geärgert, dass die Evangelien zum Ende des Kirchenjahres und zum Beginn des Advents von einer weltweiten Katastrophe sprechen.
Mir erschien das irgendwie unwirklich. Jetzt erleben und erleiden wir es hautnah.
Kann es sein, dass das Wort des Hosea heute seine eigene Bedeutung gewinnt?

Nehmt Neuland unter den Pflug! Es ist Zeit, den Herrn zu suchen;
Dann wird er kommen und euch mit Heil überschütten.
(Hos 10,12)

Eine gesegnete Advent- und Weihnachtszeit und ein gutes Jahr 2021 (trotz allem)

Ihr / Euer
Ansgar Hawighorst

Foto: ingimage

Die Königin kehrt zurück

Obwohl man sicherlich mit „Queen Elisabeth“ in unserer Kirchengemeinde nicht ganz falsch liegen würde, ist mit der „Königin“ hier kein gekröntes Haupt gemeint. Die Rede ist von unserer Orgel, die zu Recht als Königin der Instrumente bezeichnet wird. Bereits seit über einem Jahr schweigt sie und wir mussten ihren wunderbaren Klang entbehren. Aufgrund altersbedingter und technischer Probleme hat sich unsere Königin in fachmännische Obhut begeben müssen.

Wer im vergangenen Jahr das eine oder andere Mal seinen Blick gen Empore gerichtet hat, konnte immer wieder spannende Veränderungen erkennen. Am Anfang verschwanden alle Pfeifen und es blieb allein der Korpus stehen. Dann, sukzessive kamen sie zurück an ihren Platz: repariert, gereinigt und strahlend glänzend. Seit einigen Monaten werden alle Pfeifen neu intoniert. Dies bedeutet, dass jeder einzelnen Pfeife ihr spezifischer Klang verliehen wird. Wer dem Orgelbauer einmal über die Schulter geschaut hat, wird feststellen, dass dies ein seltenes Handwerk und eine hohe musikalische Kunst zugleich ist. Die Hamburger Firma „Rudolf v. Beckerath Orgelbau“, die unsere Orgel übrigens 1951 erbaut hat, hat wahrhaft großartige Arbeit geleistet und mit viel Gespür dem Instrument neuen Geist eingehaucht und einen wunderbaren erhabenen Klang verliehen.

Am 3. Adventswochenende 2020 war es nun soweit sein: Unsere Königin ist zurückgekehrt und will die Gottesdienste und uns wieder mit ihrem majestätischen Klang erfreuen. Wie vieles in diesem Jahr, musste auch das geplante große Orgelfest, mit Konzert, Führungen, Speis und Trank aufgrund der Corona-Pandemie entfallen. Wir haben aber in zwei sehr schönen Gottesdiensten am 12. und 13. Dezember unsere Orgel wieder begrüßen und segnen können. Sobald es die Corona-Situation wieder zulässt, werden wir unsere Königin mit einem „Tag der Orgel“ gebührend feiern – versprochen! Gerne können Sie jederzeit unsere Organisten Christian Westerkamp und Jens Ludwig ansprechen und sich ausführlich über unsere Beckerath-Orgel informieren.

Unser großer Dank gilt besonders der beherzten Unterstützung der St. Elisabeth-Stiftung (SES). Nur durchihren tatkräftigen Einsatz und die Vorfinanzierung konnte dieses Projekt überhaupt realisiert werden. Die St. Elisabeth-Stiftung nimmt gerne jederzeit Spenden für die Refinanzierung des Projekts unter der nachfolgenden Bankverbindung entgegen:

Zweck: Orgelprojekt St. Elisabeth

Darlehnskasse Münster
BIC:   GENODEM1DKM
IBAN: DE27 4006 0265 0022 0900 00

Vergelt’s Gott!