Livemusik ist ein rares Gut in diesen Tagen, um nicht zu sagen kaum existent. Um so schöner, dass der Chorleiter von St. Antonius, Tom Kessler, am Samstag, dem 27. März und am Palmsonntag jeweils um 17.15 Uhr eine musikalische Passionsandacht konzipiert und auf die Beine gestellt hat.
In der Besetzung 2 x Sopran, Alt, 2 x Tenor und Bass werden zwei geistliche Werke von Heinrich Schütz (1585–1672) gegeben: Und zwar „Nacket bin ich vom Mutterleib gekommen“ aus den Musikalischen Exequien und die Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“. Für Liebhaber barocker geistlicher Musik verspricht es ein wunderbarer Einstieg in die Heilige Woche zu werden.
Der Eintritt ist frei, aber natürlich begrenzt und nur nach Anmeldung über jesaja.org oder das Pfarrbüro möglich. Aktuell (Samstag vormittag) sind noch Plätze zu haben: Hingehen!
Amélie, Charlotte, Rosalie und Tilda – wir vier acht- und neunjährigen Mädchen bilden eine von mehreren Kommunionsgruppen der katholischen Gemeinde St. Antonius, die dieses Jahr im Mai ihre Erstkommunion feiern.
Im Dezember 2020 haben wir mit selbstgebastelten Weihnachtskarten versucht, einigen älteren Gemeindemitgliedern eine Freude zu machen.
Wir bekamen sehr nette Antworten zurück. Auch von einer sehr freundlichen Dame: Sie machte uns Mut für die coronabedingte, andersartige Kommunionsvorbereitung – wir können uns nicht persönlich treffen, basteln, singen und beten. Unsere Treffen zur Vorbereitung der Erstkommunion müssen wir stattdessen online stattfinden lassen. Die Dame schrieb uns von den Herausforderungen ihrer eigenen Vorbereitung zur Erstkommunion mitten im 2. Weltkrieg!
Aus diesem Briefwechsel entstand eine Idee: Jede Zeit hat ihre eigenen Herausforderungen. Wie sah die Erstkommunion und ihre Vorbereitung vor 80, 70, 60 oder 50 Jahren aus? Wie spannend wäre es für uns Mädchen, nicht aus Geschichtsbüchern, sondern von echten Zeitzeugen/innen zu hören, wie sie ihre Erstkommunion erlebt haben.
Da die Corona-Pandemie uns zur Kontaktarmut zwingt und wir vier Drittklässlerinnen kaum auf andere, insbesondere ältere Gemeindemitglieder treffen, musste ein anderer Weg gefunden werden: Wir malten Bilder und schrieben etwa 25 älteren Gemeindemitgliedern einen Brief mit der Bitte, uns von ihrer Erstkommunion zu erzählen. Der Rücklauf war überwältigend!
Wir haben so viele detailreiche, spannende, dramatische, berührende, lustige, aber vor allem persönliche Berichte der Erstkommunion und ihrer Vorbereitung geschickt bekommen, das war ganz toll und ein richtig schönes Miteinander, trotz Corona!
Hier in – zufälliger Reihenfolge – Auszüge aus den vielen, tollen Berichten, die wir erhalten haben:
Ja, auch diese Zeit hatte, so wie heute, ihre Herausforderung! Der Krieg war vorbei, die Währungsreform in Sicht. Die Familie war aus allen Teilen Deutschlands wieder in Bonn. Wir wohnten bei unseren Großeltern, bevor wir nach einiger Zeit wieder eine eigene Wohnung bekamen. Dann meldete sich auch bald die Gemeinde. Ich wurde eingeladen, mich zur Vorbereitung zur Erstkommunion anzumelden. Regelmäßig gingen wir zum Unterricht und je näher der Tag kam, umso mehr stieg meine Nervosität und Ungeduld.
Parallel wurde in der Familie die häusliche Feier mit Großeltern, Tanten und Onkel geplant, denn es sollte ein schöner Tag werden.
Meine Mutter hatte weißen Stoff organisiert, eine Schneiderin wurde aktiviert und dann waren da die lästigen Anproben. Aber es wurde ein schönes Erstkommunionkleid und ich war ganz stolz! Tage vor der Feier kamen meine Tanten zu meiner Mutter und es wurde gekocht, gebraten und gebacken, denn ein Treffen in einem schönen Restaurant gab es zu dieser Zeit noch nicht. Unser Pfarrer hatte Kerzen besorgt – woher auch immer – und wir haben diese dann in der letzten Unterrichtsstunde verziert mit dem Material, was gerade zur Verfügung war.
Dann kam der große Tag. Die heilige Messe war sehr feierlich, denn wir hatten ja auch fleißig geübt, damit auch alles klappt. Feierlich zogen wird dann mit unserer neuen Garderobe und den Kerzen in die Kirche ein. Ich erinnere mich, dass einige Kinder Probleme hatten mit dem Kreislauf, denn es galt ja noch das „Nüchterngebot“, d.h. wir durften 24 Stunden vor der Messe nichts mehr essen und trinken. Das war ganz schön hart.
Anschließend traf sich die Familie bei uns im Hause. Es war zwar sehr eng, aber urgemütlich.“
von Marlis Wendt
Meine Erste Heilige Kommunion war am 29. Mai 1938 in der Franziskusgemeinde, Hamburg, Pestalozzistraße. Ich war damals acht Jahre alt, heute bin ich über 90 Jahre alt.
Ab 1937 waren alle konfessionellen Schulen von der Nazi-Herrschaft geschlossen worden. Unsere Vorbereitung auf die Erstkommunion fand an den Nachmittagen statt.
Dann kam der große Tag, der 29. Mai! Wir Kinder hatten alle weiße schöne Kerzen in der rechten Hand. Die Mädchen waren weiß gekleidet mit einem weißen Blumenkranz im Haar. Die Jungen trugen meist dunkelblaue oder schwarze Anzüge. Sehr ansprechend und harmonisch sah unsere Schar aus. Gemessenen Schrittes betraten wir die Kirche. Zum ersten Male sollten wir in der heiligen Messe die heilige Kommunion (den Leib des Herrn) empfangen. Ich war aufgeregt, aber andächtig und voller Ehrfurcht. Plötzlich empfand ich eine tiefe innere Freude.
Das Lied „Heilig, heilig, heilig ist der Herr“ von Franz Schubert erfüllte mich mit Demut und Dankbarkeit. Ich liebe dieses Lied auch heute noch, es ruft so viele Erinnerungen wach.
Meine lieben Eltern hatten ein frohes Familientreffen ausgerichtet. Es war ein herrlicher, besonderer Tag.
Was ich auch in meinem langen Leben an Problemen, Entscheidungen, Verzicht und Trauer zu meistern hatte, Gott war stets in meiner Nähe.“
von Eva-Maria Kunz
Dies ist für mich eine primäre Herausforderung, 70 Jahre zurück zu blicken, mich zu erinnern, um Euch zu erzählen, wie meine Erste Heilige Kommunion sich für mich angefühlt hat! Doch wichtig ist es, was für mich damals so beeindruckend war, dass ich dieses auch heute, wie damals, intensiv empfinde, wenn ich zur Heiligen Kommunion gehe.
Als Vorbereitung, die Sünden im Beichtstuhl zu bekennen und zu bereuen, das war schon ein angstvoller und mutiger Schritt, der das Geheimnis des göttlichen Verzeihens in sich trug, als Vorbereitung für meinen persönlichen Weg zum lieben Gott. Stolz kam ich nach Hause, fühlte mich endlich erwachsener in meiner Familie. Meine Eltern, meinen sechs Geschwistern, von ihnen wurde ich umringt und befragt.
Bald danach trafen die Eltern viele Vorbereitungen, luden alle Familienmitglieder und Freunde zur Kommunionfeier in die Kirche ein.
Aufgereiht in Paaren, zogen die Mädchen in ihren weißen Kleidern und Kränzchen im Haar, die Jungen in schwarzen Anzügen und weißen Hemden, gemeinsam andächtig, mit ihren brennenden, weißen Kommunionkerzen in die Kirche ein. Angeführt wurden wir von dem Geistlichen und den Messdienern, in festlichem Gewand.
Das innige Gefühl, ganz bei mir und dem lieben Gott zu sein, seine Braut zu werden, das war unbeschreiblich schön für mich. Damit stand ich zum ersten Mal bewusst im Mittelpunkt und war so glücklich, fromm und aufrichtig ganz dabei. Gleichzeitig hatte ich ein starkes Gemeinsamkeits-Gefühl mit den Kommunionkindern und auch mit der katholischen Gemeinde, die aufmerksam, betend und singend die Liturgie begleiteten.
Nach Abschluss der feierlichen Zeremonie begrüßten und beglückwünschten sich vor der Kirche Groß und Klein. Dann Zuhause, im Kreise der Familie und Freunde, wurde beglückwünscht und beschenkt und ein Festmahl gehalten, bis in den Abend hinein. An der Haustür wurden von Nachbarn und Bekannten Blumentöpfe überreicht und auch zum Gläschen eingeladen.
Meine aufregendsten Geschenke waren ein goldenes Kreuz am Kettchen, einen ersten Füller, mit dem ich mindestens bis 2010 geschrieben habe, und ein Schott im Ledereinband (Mess-/Gesangbuch, Anm.d.Red.), in Deutsch und Lateinischer Sprache. Eine Menge hübsche und herzliche Glückwunschkarten trafen ein, die man nach und nach beantwortete. Heute läuft dieses Ereignis wie ein Film vor meinen Augen ab.“
von Irmhild Dieck
Ich selbst bin 1940, also im ersten Jahr des 2. Weltkrieges zur Erstkommunion gegangen. Auch damals war alles anders als geplant. Die ersten Bombenangriffe hatten wir überstanden, aber niemand dachte daran, dass der Krieg 6 Jahre lang weitergehen würde.
(…) Außer einem einzigen dunklen Foto, das mich mit meinen Paten zeigt, gibt es keine Erinnerung an meine Kommunion. Das Geschenk der Gemeinde war ein Hummel-Bild mit Datum 31. März 1940, das ich noch habe.
(…) Doch obwohl auch wir Kinder den Nationalsozialismus miterlebten, hat meine Mutter immer dafür gesorgt, dass wir die Sonntagsmesse besuchten. Das einzige Weihnachtsfest, welches wir nicht in der Kirche feiern konnten, war 1944, als wir ausgebombt waren.
Da ich damals nicht in Hamburg, sondern in Leverkusen gelebt habe, kann ich zur Hamburger Situation in den Kirchen nichts sagen, Wir wohnten damals direkt neben der Pfarrkirche und hatten ein reges Gemeindeleben, das sich erst durch stärker werdende Bombenangriffe auflöste.“
von Ingeborg Knipper
Ich bin am 18. Mai 1958 zur Ersten Heiligen Kommunion in St. Bonifatius, Am Weiher, gegangen. Dort habe ich auch die Katholische Schule besucht. Ich war ein sehr anhängliches Kind an meine Mutter, hatte immer Angst, dass sie mir wegläuft und nicht wiederkommt. So bin ich als kleines Kind immer mit an die Kommunionbank gegangen, wenn meine Mutter in der Heiligen Messe kommunizierte.
1958 bin ich zur Frühkommunion, mit fast 7 Jahren gegangen. Mein zwei Jahre älterer Bruder war 9 Jahre alt und wir hatten zusammen die Erstkommunionfeier. An das große Fest kann ich mich heute noch erinnern. Viele Verwandte kamen von nah und fern, sogar von Bayern.
Meine Mutter, eine sehr gläubige Frau, hatte mich alleine auf die Erstbeichte und Erstkommunion vorbereitet. Ich war froh und glücklich, dass ich jetzt mit meiner Mutter zusammen den lieben Gott empfangen durfte.
Meine Geschenke waren ein Gotteslob, ein goldenes Kreuz als Kette, ein Rosenkranz, eine große weiße Kerze und mein Erstkommunionkleid mit Haarkranz. Alle diese schönen, sakralen Geschenke, außer der Kerze, habe ich noch und halte sie in Ehren. Eine Bescheinigung von der St. Bonifatius-Gemeinde hat jedes Kind erhalten. (…) Ich bin vor 63 Jahren zur Erstkommunion gegangen. Jedes Jahr feiere ich diesen Tag und versuche dann immer in großer Dankbarkeit die Heilige Messe mitzufeiern.“
von Hildegard Berschneider
Ich bin 100 Jahre alt, also muss ich 91 Jahre zurückdenken. Es war ein kleines Dorf in Böhmen. Der „Herr Kaplan“ kam wöchentlich für eine Stunde zum Religionsunterricht. Die 3. Klasse wurde besonders auf den Empfang der Kommunion vorbereitet.
Im Juno 1929 haben alle Kinder den Leib des Herrn empfangen. Wir hatten einen Tag schulfrei. Nach dem Gottesdienst gab es noch ein Gruppenbild und anschließend im Garten der Pfarrei Kuchen und Malzkaffee, gefiltert von der Pfarreiköchin.
(…) Ich hatte Glück, dass ich in ein Internat kam, das von Klosterschwestern geleitet wurde. So war für mich ein weiterer Grundstein für mein religiöses Leben gefestigt. In Hamburg habe ich über 50 Jahre in St. Franziskus mit unterschiedlichen Aufgaben mitgewirkt.“
von Johanna Rehner
Inzwischen wurden wir alle 2-mal geimpft. Wir werden hier (Seniorenresidenz, Anm.d.Red.) sehr liebevoll betreut, aber sonst ist es im Moment recht langweilig. Ich selbst werde im September 98 Jahre alt und kann glücklicherweise noch sehr gut sehen, so lese ich viel. (…) Meine Nachbarin und ich freuen uns immer besonders über den Besuch von Pastor Vorotnjak und die heilige Kommunion, denn der sonntägliche Kirchgang fehlt uns doch sehr. Eine heilige Erstkommunion habe ich leider nicht bekommen, denn ich wurde evangelisch getauft und konfirmiert und bin erst als ältere Erwachsene zum katholischen Glauben konvertiert. Da gibt es dann nur eine Firmung.“
von Ingeborg Kuhn
Ich bin auf dem Land in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Unser Pfarrer hat in der Schule den Religionsunterricht gehalten. Daher haben wir schon in der zweiten Hälfte des Schuljahres der 2. Klasse mit dem Beichtunterricht und dem Beichten angefangen. Wir sollten es bis zur Erstkommunion sicher können. Nach den Sommerferien begann dann im 3. Schuljahr die Vorbereitung auf die Erstkommunion außerhalb der Schule.
Ich freute mich schon sehr auf den Weißen Sonntag. Meine Mutter wollte mir ein weißes Kleid nähen und ich durfte mir den Stoff aussuchen. Aber es kam anders. Dir Pfarrgemeinde hatte ein Kleid für Roswitha, ein sozial benachteiligtes Kind, gekauft. Aber die wollte es nicht. Da wurde es meiner Mutter angeboten. Es war ein schlichtes Kleid mit Bubikragen. Ich hoffte, dass es mir nicht passte. Aber es passte sehr gut. Zur Zeit meiner Erstkommunion waren Kleider mit weiten Röcken und Petticoat modern. Ein Mädchen bekam ein Kleid aus dem Hochzeitskleid ihrer Mutter genäht, ganz aus Spitze mit einem sehr weiten Rock und Tüllpetticoat. Ich getraute mich nicht zu erzählen, dass ich ein ganz schlichtes Kleid hatte. Aber als wir uns am Weißen Sonntag im Gemeindesaal vor dem Gottesdienst trafen waren wir alle viel zu aufgeregt und in freudiger und festlicher Stimmung, dass niemand etwas zu meinem Kleid sagte.
Wir zogen vom Gemeindesaal in die Kirche, vorweg die Blasmusik, dann wir Erstkommunionskinder, die Messdiener, der Pfarrer, zwei Nonnen und die Gemeinde, die noch nicht in der Kirche war. Wir hatten alles gut geübt, so dass niemand einen Fehler machte. Das Größte war natürlich die heilige Kommunion! Christus kam in Form der Hostie zu mir. Gott so nah zu sein, war sehr aufregend. Ich war selig!
Nach dem Gottesdienst kamen mehrere Leute zur mir und sagten, dass ich sehr schön ausgesehen habe, weil mein Kleid so schlicht war. Danach feierten wir zu Hause mit den Verwandten bis zur Vesper in der Kirche. Es war ein sehr schöner Tag, den ich bis heute nicht vergessen habe. Ich freue mich auch heute noch, wenn ich zur Kommunion gehen darf.“
von Anna Rasch
Meine Mutter ist mit meinen Geschwistern und mir von Ostpreußen über das zugefrorene „Kurische Haff“ mit einem Pferdewagen und später weiter übers Land (geflohen, Anm.d.Red.). Nach Wochen (sind wir, Anm.d.Red.) irgendwann mit dem Zug nach Lage/Lippe gekommen. Dort sind wir dann von einem sehr freundlichen Bauern aufgenommen worden. Auf dem Bauernhof lebten viele Flüchtlingsfamilien. Uns ging es dort gut.
Meine Einschulung war weit weg von Lage (Dorfschule). Unser Kommunionsunterricht fand in der Schule statt. An was ich mich noch sehr gut erinnere ist, dass wir viel aus dem Katechismus auswendig lernen mussten. Fand ich nie gut. Wir sind nur immer an den Sonntagen zur Kirche gegangen, Ich kann mich daran erinnern, mal an ein, zwei Nachmittagen zum Üben für den Tag der Kommunionfeier in die Kirche gegangen zu sein,
Da es so viele verschiedene Altersgruppen waren, hat man uns der Größe nach aufgeteilt. Ich war damals noch klein und durfte noch in die 1. Reihe. Meine Geschwister, die ein und zwei Jahre älter waren, mussten sich hinter uns einreihen. Mein Bruder war sowieso auf der anderen Seite. Damals saßen Jungen und Mädchen getrennt.
Meine Mutter hatte ein großes Problem. Es gab für uns keine weißen Kleider. Doch große Hilfe kam aus dem Pfarrhaus. Dort gab es sehr liebe Gemeindeschwestern. Meine Mutter bekam schon mal ab und zu etwas zugesteckt. Einmal bekam sie zwei schon etwas ältere Bettlaken. Daraus hat meine Mutter uns Mädels die Kommunion-Kleider genäht. Ich habe mich damals, so wie man mir erzählte, sehr darüber gefreut. Doch meine große Schwester war nicht so glücklich. Aber irgendwann hat sie sich auch beruhigt. Für mich war es mal ein ganz neues Kleid, sonst bekam ich ja nur die abgelegten (meiner großen Schwester, Anm.d.Red.).
Mein Bruder hatte einen alten Anzug vom Pfarrer, den meine Mutter (umgenäht, Anm.d.Red.) hat. Sie hat tagelang die Nähte aufgetrennt. Wir Kinder haben viel den Stoff halten müssen, damit es leichter war das alles zu trennen. Mit einer Rasierklinge. Gut, dass meine Mutter so gut nähen konnte!
Tja, vom Tag der Kommunion weiß ich nur noch, dass wir doch einen Kuchen zum Kaffee hatten und meine Oma und ein paar Leute dabei waren. An große Geschenke kann ich mich nicht erinnern. Ganz stolz war ich allerdings auf meinen wunderschönen, weißen Rosenkranz von meiner Patentante, die nach der Flucht in Münster Zuflucht gefunden hatte.
Dieser kleine weiße Rosenkranz begleitet mich bis heute. Ich trage ihn immer bei mir. Man kann auch sagen, er ist wie ein Talisman. Er ist auch immer am Dienstag beim Rosenkranz-Beten in St. Antonius dabei.
Noch kurz wie unser Leben in Lage/Lippe weiter ging. Mein Vater kam in Frühjahr 1948 aus russischer Gefangenschaft und im Sommer sind wir dann nach Hamburg gezogen.“
von E.-M. Theumer
Ich selbst bin im 4. Grundschuljahr der Grundschule zur Erstkommunion gegangen. Es war üblich in der 3. oder 4. Klasse der Grundschule zur Ersten Heiligen Kommunion zu gehen. Meine Erstkommunion erfolgte in meiner Heimatkirche St. Marien in Neuss am Rhein. Diese Kirche gehört zum Erstbistum Köln (…). Der Zeitpunkt der Erstkommunion war bis jetzt immer der Weiße Sonntag, der Sonntag nach Ostern. Nebenbei bemerkt war die Bevölkerung von Neuss zu 70-80 Prozent katholisch.
Wenn ich mich richtig erinnere, war es ein strahlender Sonntag mit dem Datum 9.4.1961. Die Messe begann um 9.00 Uhr und dauerte ca. zwei Stunden. Es waren drei Priester am Altar, die konzelebrierten, der Gemeindepfarrer und zwei Kapläne. Die Kommunionkinder (nach meiner Erinnerung über 100 Kinder) trugen schwarze oder dunkelblaue Anzüge bei den Jungen und weiße Kleider bei den Mädchen. Zur Ausstattung gehörte bei beiden Geschlechtern eine Kerze. Die Kirche war gut besucht. Für die Eltern und Paten sowie Verwandte gab es eine begrenzte Anzahl von Platzkarten. (…)
Die Erstkommunikanten gingen einzeln die Stufen zum Altar hoch (…), um die Erste Heilige Kommunion mittels Mundkommunion zu empfangen; das bedeutet die geweihte Hostie wurde auf die Zunge gelegt. Handkommunion gab es zur damaligen Zeit nicht. Zum Schluss der Messe wurde jedem Kommunionkind ein Bild (in meinem Fall „Pfingstwunder“) mit rückseitigem Datum der Erstkommunion, dem eigenen Namen, der Pfarrkirche samt Ort sowie der Unterschrift des Gemeindepfarrers (sozusagen als Bestätigungsurkunde) ausgegeben.
Am Nachmittag erfolgte um 15.00 Uhr eine Dankandacht der Kommunionkinder sowie am folgenden Montag eine Dankmesse.
Die weltliche Feier erfolgte bei mir Zuhause mit einigen Verwandten. Von Nachbarn und Bekannten erhielt ich Glückwünsche und in einigen Fällen Buchgeschenke (passende Jugendbücher). Die Namen der Kinder, die zur Erstkommunion gingen, waren im Pfarrbrief veröffentlicht worden.
Die Vorbereitung zur Erstkommunion erfolgte in der Grundschule durch die zwei an der Pfarrkirche zugehörigen Kapläne im Religionsunterricht. In Nordrhein-Westfalen waren damals die Grundschulen konfessionell getrennt, das bedeutet, dass katholische und evangelische Schüler in getrennte Grundschulen gingen.“
von Rainer Papen
Ich bin 1947, also vor 74 Jahren, zur Ersten Heiligen Kommunion gegangen. Damals wohnte ich noch in Remagen am Rhein. 1947 war gerade der zweite Weltkrieg zwei Jahre vorbei und vielleicht könnt ihr euch denken, dass es noch nicht viel zu kaufen gab. Schon gar keine Ausstattung für eine Erstkommunion. Es war für meine Eltern ganz schön schwierig, ein Kommunionkleid, Schuhe und Haarschmuck zu bekommen. Doch ich hatte Glück. Aus Fallschirmseide hat eine Bekannte mein Kleid genäht und die Schuhe haben wir gebraucht gekauft. Sie waren mir zwar etwas zu klein, aber ich hatte noch nie so schöne Schuhe gehabt.
Damals war es so üblich, dass wir immer zu zweit zum Altar gegangen sind und mein „Kommunionpärchen“ hieß Ursula. Wir haben noch heute Kontakt, schreiben uns oder telefonieren ab und zu. Ich erinnere mich gern an meine Erstkommunion zurück.“
von M.Merkel
Bei meiner Kommunion habe ich ein weißes, kurzes Kleid getragen, das mir meine Mama genäht hat. Ich bekam eine weiße Schleife in mein kinnlanges Haar. Alle Onkel, Tanten und Freunde kamen zu Besuch. Auch mein späterer Mann war dabei, aber damals wusste ich noch nicht, dass wir uns mal ineinander verlieben und heiraten werden.
Morgens war die Kommunion und am späten Nachmittag sind wir nochmal alle in die Kirche gegangen. Es gab nicht so wie heute Geldgeschenke, sondern viele, viele Blumen, meistens Hortensien. Das waren damals die typischen Kommununionsblumen. An mehr kann ich mich nicht erinnern. Es ist ja auch schon fast 80 Jahre her. Ich weiß nur noch, dass ich an dem Tag ganz aufgeregt war und es ein sehr schöner Tag war, auf den ich mich gefreut habe.“
von Maria Gardyan
Ich bin im April 1962, also nächstes Jahr vor 60 (!) Jahren zur Ersten Heiligen Kommunion gegangen. Was weiß ich darüber eigentlich noch? Zuerst sind mir nur noch das feierliche Gefühl am Vorabend des Weißen Sonntags und die Marzipantorte eingefallen!
(…) Da war natürlich zuerst der Kommunionunterricht, der für alle katholischen Kinder gemeinsam in der dritten Klasse stattfand und vom Kaplan oder Pfarrer erteilt wurde. In unserer Stadt in Süddeutschland, in der ich aufgewachsen bin, war damals ungefähr die Hälfte der Klasse katholisch. So fanden sich vielleicht 20 Kinder zum Kommunionunterricht ein (die Schulklassen waren damals bei uns sehr groß, so zwischen 40 und 50 Schüler).
Wir lernten die wichtigsten Gebete auswendig und das Leben Jesu kennen. Öfter gingen wir in die Kirche zur Andacht und der Kaplan erklärte uns den Kirchenraum, die Bilder und den Kreuzweg.
In Erinnerung geblieben ist mir noch die erste Beichte. Ich legte mir alles zurecht, wie ich es gelernt hatte, versuchte, mich kritisch zu prüfen und mir meine Fehler einzugestehen, ich glaube, ich hatte mir sogar einen Zettel geschrieben, damit ich auch alles aufzählen konnte. Dabei merkte ich endlich einmal, wie oft ich doch auch mitverantwortlich war, für eine miese Stimmung in der Familie, was ich aus einer schlechten Laune heraus den anderen so an den Kopf werfen konnte, oder wie sehr ich manchmal meinen Bruder ärgerte. Na toll – und das soll ich nun alles gestehen? Mir klopfte das Herz bis zum Hals, als ich den Beichtstuhl betrat. Mit belegter Stimme stotterte ich mich Punkt für Punkt durch meine Liste. Manchmal, wenn ich nicht weiterkonnte, half mir der Pfarrer mit freundlicher, ruhiger Stimme weiter. Danach erwartete ich eigentlich so etwas wie ein Donnerwetter, obwohl uns versichert worden war, dass Jesus barmherzig ist und uns verzeihen wird. Tatsächlich folgte ein kurzes Gespräch, das mir Mut machte und die Worte der Absolution in lateinischer Sprache. Als ich den Beichtstuhl verließ, fühlte ich mich so leicht wie noch nie – wie eine Feder – schwebte ich förmlich nach Hause.
Der große Tag rückte näher und ich brauchte ein Kommunionkleid. Alles musste weiß sein, das Kleid, das Jäckchen, die Handschuhe, die Strumpfhosen, die Schuhe, auch ein Haarkränzchen mit weißen Blüten und eine kleine weiße Handtasche gehörten dazu. Dann war er da, der Weiße Sonntag, der Sonntag nach Ostern. Es war damals Brauch bei uns, die Erste Heilige Kommunion immer am Weißen Sonntag zu feiern. Ich weiß noch genau, dass es mir am Vorabend schon ganz feierlich zumute wurde. Ich spürte Jesus plötzlich in meiner Nähe und ich fühlte eine große, tiefe Freude. Am Morgen zog ich mein Kommunionkleid an. Wenn es jetzt nur keinen Fleck beim Frühstück bekam! Aber halt, drei Stunden vor der Kommunion durfte man früher ja gar nicht mehr essen. Da die heilige Messe um 10:00 Uhr begann, trank ich nur noch eine heiße Milch. Gut so, ich hätte vor Aufregung sowieso keinen Bissen herunterbekommen.
Vor der Kirche angekommen, nahmen wir Kommunionkinder Aufstellung und zogen mit den Messdienern, dem Pfarrer und dem Kaplan in die Kirche ein. Wir waren ungefähr 40 Erstkommunionkinder aus unserer Pfarrei und die ersten Bankreihen waren für uns reserviert. Dort hatte man Kerzenhalter angebracht, auf die jedes Kommunionkind seine Kerze aufstecken konnte. Es sah sehr feierlich aus. Die ganze Zeit klopfte mein Herz wie wild. Schon so oft hatte ich mitverfolgt, wie die Älteren zur Kommunion gingen und ich hatte den Pfarrer während der Kommunionausteilung immer genau beobachtet: Er beschrieb mit der Hostie jedes Mal ein Kreuzzeichen, das ich aus der Entfernung aber nicht richtig deuten konnte, bevor er sie dem Empfänger auf die Zunge legte – die Handkommunion gab es damals noch nicht. Ich glaubte, dass diese Bewegung mit der Hostie dazu diente, sie abzutropfen, als sei diese nass und glatt! Wir hatten früher nicht die Möglichkeit, vorher schon einmal zu erfahren, wie so eine Hostie aussieht und wie sie sich anfühlt. Ich glaube heute ist das anders und ihr dürft schonmal eine noch nicht geweihte Hostie sehen oder vielleicht sogar probieren. Aber für uns blieb das bis zur Ersten Heiligen Kommunion ein ziemliches Mysterium.
Endlich kam der große Augenblick, wir sollten Jesus zum ersten Mal empfangen dürfen. Bankreihe für Bankreihe traten wir vor zur Kommunionbank. Kommunionbank? Ja, damals war der Altarraum bei uns vom Kirchenraum durch eine Balustrade mit Kniebank aus Marmor abgetrennt – die Kommunionbank. Gemeinsam knieten wir auf dieser Kommunionbank nieder und der Pfarrer legte jedem von uns die Hostie auf die Zunge. Da merkte ich, sie ist trocken und leicht und sie hatte eine ungeheure Wirkung.
Nach der Messe gingen wir mit unseren Familien zum Mittagessen, gleich danach gab es auch noch Kaffee und Kuchen. Ich hatte mir zu meiner Feier eine Torte aussuchen dürfen – und da war sie: eine Marzipantorte, mit grünem Marzipan-Überzug, verziert mit Sahneblüten und Nüssen, köstlich. (…)
Ja, und dann mussten wir aber auch schon wieder los zum Dank-Gottesdienst am Nachmittag. Und zu danken hatten wir alle eine Menge.
Meine wichtigsten Geschenke? Neben dem (…) Bild ein Gesangbuch mit Goldschnitt (…) und ein Holzkreuz, das ich in meinem Zimmer aufhängen konnte. Beides habe ich heute noch. Das Kreuz hängt über meinem Nachttisch und das Gesangbuch liegt in der Schublade. Nun ist es so alt und überholt, ich könnte dort die Lieder nicht mehr unter den angegebenen Nummern in der Kirche finden. – Aber es erinnert mich an meinen großen Tag der Ersten Heiligen Kommunion.“
von Christine Schaefer
Vielen Dank fürs Mitmachen!
Wir haben alle Berichte mit großem Interesse und großer Freude gelesen. Es war für uns sehr beeindruckend, an wieviel Sie sich noch erinnern können, obwohl es schon so lange her ist!
Danke, liebe Autor/innen, dass Sie uns einen Blick in Ihr Leben gewährt haben. Es ist toll, dass Sie sich die Mühe gemacht haben und uns so ausführlich geantwortet haben. Das war für uns spannender als jedes Buch und wir haben sehr viel über die Erste Heilige Kommunion, Erstkommunionsbräuche und den Glauben gelernt. Das war für uns Mädchen und unsere Familien ein ganz wertvoller Austausch!
Herzlichen Dank!
Amélie, Charlotte, Tilda und Rosalie
Wer möchte, kann sich diesen Artikel als PDF herunterladen:
https://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2021/03/Brief-Collage-scaled.jpg25601106adminhttps://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/06/heilig-geist-header-logo-01.svgadmin2021-03-28 11:34:512024-07-08 10:03:53Bitte erzählen Sie uns von Ihrer Erstkommunion…
Seit 1996 pflegt die Gemeinde St. Elisabeth die Partnerschaft zu den Benebikira-Schwestern in Ruanda. Am Anfang stand die Begegnung zwischen Pastor Klaus Alefelder und der damaligen Provinzoberin Sr. M. Jean Baptiste Mukanaho 1985 in Bad Bramstedt. Aus dem Kontakt entstand eine Freundschaft.
1996, zwei Jahre nach dem Genozid, als Ruanda verwüstet war und eine Million Menschen den Gräueltaten des Völkermords zum Opfer gefallen waren, vereinbarten der Pfarrgemeinderat und die damalige Leitung der Südprovinz des Ordens die Partnerschaft. Dieser fühlen wir uns seit nunmehr 25 Jahren verbunden und verpflichtet!
Ein Grund Danke zu sagen: Allen, die diese Partnerschaft pflegen durch ihr Gebet, durch die Zuwendungen und durch manche Einsätze, die dieser Beziehung Stabilität geben! In 25 Jahren konnten zahlreiche Projekte umgesetzt und der Schulbesuch von jährlich ca. 65 Jugendlichen finanziert werden. Dies fortzuführen, ist ein großes Anliegen.
Das Jubiläum möchten wir feiern – irgendwann in diesem Jahr, wenn Begegnungen wieder möglich sind. Bis dahin freuen wir uns weiterhin über Spenden für die Projekte der Benebikira und starten die Aktion „25 für Ruanda“: Jeder Euro zählt – ob 2,50; 25,00 oder … !
Konto der Katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth IBAN DE 78 4006 0265 0022 0206 00 (Kennwort „25 für Ruanda“)
Die neue Provinzoberin der Benebikira möchte sich der Gemeinde vorstellen (Auszug):
Schwester Marie Consolata Mukakibibi
Mein Name ist Schwester Marie Consolata MUKAKIBIBI. Ich stamme aus der Pfarrei Cyeza, Diözese Kabgayi, und bin ruandischer Nationalität. Ich komme aus einer christlichen Familie, habe die Taufe schon als kleines Kind empfangen, bin die Erstgeborene von insgesamt 11 Kindern, von denen 8 noch am Leben sind; mein Vater ist verstorben, meine Mutter lebt noch.
In der Ordensfamilie habe ich meine ersten Gelübde 1988 abgelegt, die zeitlichen Gelübde 1995, d.h. ich führe jetzt 33 Jahre das Ordensleben und bin 62 Jahre alt.
Nach meiner Grund- und Oberschule habe ich die meiste Zeit meines Apostolates in Schulen verbracht. Die Kongregation hat mich zum Studium auf die Päpstliche Universität Salesiana in Rom geschickt, wo ich das Master-Diplom in Erziehungswissenschaft erlangt habe, im Bereich Jugendpastoral und Katechese. Ich habe im Bereich religiöse Erziehung und an Schulen gearbeitet.
Ich möchte, dass Gott, der Herr, von allen seinen Kindern erkannt und gelobt wird. Und will alles tun für die Verherrlichung Gottes und das Heil von allen.
Meine aktuelle Mission/Sendung ist es der Kongregation der Benebikira-Schwestern, die mich zur Provinzoberin ernannt hat, und meinen Mitschwestern zu helfen. Die Südprovinz zählt 23 Kommunitäten/Niederlassungen mit 131 Mitgliedern. Die Schwestern verrichten unterschiedliche Arbeiten: tätigen ihr Apostolat in der Erziehung, manche im Gesundheitsdienst, andere in der Katechese, wieder andere im Haushalt. Es gibt Alte und Kranke, aber wir haben auch die jungen Schwestern, für deren Ausbildung wir beständig sorgen.
Zu meinen Obliegenheiten gehört, dass ich jede Kommunität besuche, um jede Schwester anzuhören und zu schauen, wie sie Ihre Aufgaben erfüllen, Schwierigkeiten wahrzunehmen, die es geben kann, und darauf zu achten, was sie brauchen, sei es materiell oder spirituell. Ich muss wachsam sein dafür, welche Hilfen sie brauchen, um sowohl zur größeren Ehre Gottes als auch für das Heil der Menschen zu arbeiten …“
Mit herzlichen Grüßen aus dem Provinzhaus Süd an die Gemeinde St. Elisabeth Der Ruanda-Arbeitskreis, Barbara Gauer
https://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2021/05/Ruanda-St-Elsiabeth-25-Jahre.jpg8781200adminhttps://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/06/heilig-geist-header-logo-01.svgadmin2021-05-04 10:28:152024-07-08 10:03:5325 Jahre: Jubiläum der Ruanda-Partnerschaft (1996-2021)
Am 12. Dezember 2021 ist es so weit: Die neue Pfarrei Heilig Geist wird errichtet. Damit beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der katholischen Kirche in Hamburg Alster-Nord-West.
Die Pfarreimitglieder sind herzlich eingeladen, die Kirche vor Ort mitzugestalten und sich ehrenamtlich zu engagieren. Grundlage für ihr Handeln sind das Evangelium und das Pastoralkonzept der Pfarrei, an dem die gemeinsame Arbeit sich ausrichtet.
Die Mitarbeit ist auf vielerlei Weise möglich. Insbesondere werden nun aber ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, die sich gern in einem der Fachausschüsse des Kirchenvorstands der Pfarrei Heilig Geist – Finanzausschuss, Bauausschuss, Personalausschuss – engagieren möchten und solche, die auf Gemeindeebene in den drei neuen Gemeindeteams Verantwortung übernehmen wollen.
Haben Sie Interesse, die Zukunft unserer Kirche vor Ort aktiv mitzugestalten? Oder kenen Sie jemanden, die oder der genau richtig für so etwas ist?
Es war die erste Messe, bei der endlich wieder einmal gesungen werden durfte. Bei strahlenden Sonnenschein versammelten sich rund 150 Menschen am 16. August im Rahmen eines Pilgersonntags zum feierlichen Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Ansgar Hawighorst auf dem Schulhof der Grundschule St. Antonius. Selbstverständlich unter Beachtung der geltenden Hygienevorschriften. Trotz des für viele auch traurigen Anlasses war es am Ende ein fröhlicher Abschied. Das zeigt auch die Auswahl von Fotos, die wir hier präsentieren.
Fast acht Jahre durften wir ihn als Pfarrer und Pastor bei uns in St. Antonius haben. Ältere Gemeindemitglieder in St. Elisabeth kennen Ansgar Hawighorst aber schon länger, war er dort doch zu Beginn seiner „Karriere“ schon Kaplan. Den Menschen in St. Antonius und in unserem Pastoralen Raum hat er sich stets sehr verbunden gefühlt. Vielen war er ein wichtiger Gesprächspartner und wertvoller Ratgeber. Seine Predigten werden wir vermissen. Denn Pfarrer Hawighorst hatte die Gabe in freier Rede das Evangelium so zu verkünden, dass das Gesagte zum Nachdenken, zum Austausch und zur Diskussion anregte – und die Zuhörer berührte.
Aufmerksam, bescheiden, besonnen, neugierig, offen, humorvoll und warmherzig, klug und weise. So wird er von den Menschen in unseren Gemeinden oft beschrieben. Am Glaubensgespräch in St. Antonius hat er immer gerne als Gast teilgenommen. Hier ergab sich die Gelegenheit zu intensiven Gesprächen über unseren Glauben und unsere Kirche. So mancher Gedanke bleibt in Erinnerung, etwa wie er versucht Menschen zu sehen: „Mit dem Blick des Herzens das Licht auf dem Angesicht der Brüder und Schwestern neben uns wahrnehmen.“
Wir sagen von Herzen danke, lieber Ansgar Hawighorst, für viele gute und segensreiche Jahre. Ihnen Gottes reichen Segen und alles Gute
An die Gemeindemitglieder An die Ehren- und Hauptamtlichen im Dienst der Pfarrei An MitarbeiterInnen im EGV An Bekannte und Freunde An meine Angehörigen
Liebe Adressierte,
über meine Absicht, spätestens mit der Vollendung meine 70. Lebensjahres im Ruhestand zu sein hatte ich schon das ein oder andere Mal mehr oder weniger offen gesprochen. Dabei dachte bis vor nicht langer Zeit konkret an den Sommer 2023.
Neben meinen persönlichen Gründen (meine gesundheitliche Situation mit Langfolgen der Krebs-OP im Jahr 2009, das altersgemäße Nachlassen der Kräfte und mein Wunsch, von den langjährigen und dauerhaften Verpflichtungen und Verantwortungen entlastet zu werden) ist in mir nach der Errichtung unserer Pfarrei Heilig Geist am 12. Dezember 2021 die Erkenntnis gewachsen, dass es bei der zuversichtlichen und optimistischen Grundstimmung in der Pfarrei Heilig Geist, bei einer gewachsenen Einheit in und zwischen den Gemeinden und Orten kirchlichen Lebens, bei der sehr qualifizierten, engagierten, glücklichen Besetzung des Pastoralteams, der Gemeindeteams und des Kirchenvorstandes mit seinen Fachausschüssen sinnvoll ist, meine Aufgaben und die Leitung in unserer Pfarrei Heilig Geist früher als im Sommer 2023 abzugeben. Denn so kann sich nach meiner Überzeugung mit einer Neubesetzung der Stelle und Aufgabe des Pfarrers die Pfarrei Heilig Geist mittel- bzw. längerfristig kontinuierlicher und besser weiterentwickeln als nach einer etwas längeren, aber letztlich auch nur noch kurzen Leitungszeit meinerseits bis zum Sommer 2023.
Deshalb habe ich Erzbischof Dr. Stefan Heße um meine Versetzung in den Ruhestand mit Wirkung zum 31. Oktober 2022 gebeten. Ich bin dankbar, dass er nach einem persönlichen Gespräch meiner Bitte zugestimmt und mich mit seinem Brief vom 15. August in den Ruhestand versetzt hat.
Bei allen, in den letzten Jahren auch besonders dramatischen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft, blicke sehr dankbar auf die sehr ereignisreichen und intensiven Jahrzehnte meines Lebens und meines Dienstes als Priester zurück: auf die fast 10 Jahre als Kaplan in den Pfarreien Kiel St. Nikolaus (1980–1985) und in Melle St. Matthäus (1985–1989), sodann auf die 33 Jahre als Pfarrer in den Pfarreien Kiel St. Birgitta im Ökum. Zentrum Mettenhof (1989–1999), in Herz-Jesu Halstenbek (1999–2006), in der Propstei Herz-Jesu zu Lübeck (2006–2016) und schließlich seit dem 1. März 2017 hier in Hamburg, in St. Bonifatius, St. Elisabeth, St. Antonius – und nach der Entwicklung des Pastoralen Raumes Alster Nord-West jetzt in unserer am 12. Dezember 2021 errichteten neuen Pfarrei Heilig Geist. Am 24. Juni 2021 wurde ich Mitglied im Domkapitel.
Ich ‚fliehe‘ nicht aus meinem Beruf als Priester unserer Kirche – und ebenso wenig aus meinem Dienst in unserem Erzbistum Hamburg und aus unserer Pfarrei Heilig Geist. Vielmehr bin ich sehr dankbar, dass mir im Laufe der Jahre und Jahrzehnte die genannten Aufgaben und Dienste übertragen und anvertraut wurden. Herausragend war vor vielen anderen die Seligsprechung der Lübecker Märtyrer am 25. Juni 2011, die ich mit vorbereiten, gestalten und feiern konnte. Dennoch ist es jetzt die rechte Zeit, aus dem aktiven Dienst auszuscheiden. Ich freue mich darauf, im Herbst diesen neuen Lebensabschnitt zu erreichen und beginnen zu können. Am 31. Oktober 2022 werde ich, so Gott will, im 70. Lebensjahr sowie im 43. Jahr meines priesterlichen Dienstes im Bistum Osnabrück und (seit 1995) in unserem Erzbistum Hamburg stehen. Wo werde ich nach der Pensionierung leben? Ich habe mich entschieden, nach München zu ziehen. Dort habe ich in den Jahren 1974–1978 studiert, dort kann und werde ich aufgrund einer jahrzehntelang dauernden Freundschaft zu einem Ehepaar und einiger Kontakte zu weiteren Bekannten und Freunden diesen neuen Lebensabschnitt mit Zuversicht beginnen können.
Weil eine Versetzung in den Ruhestand durch den Personalreferenten natürlich nicht kurzfristig vorbereitet bzw. gemanagt werden kann habe ich seit ein paar Wochen bereits mit dem kommenden Ruhestand ‚im Hinterkopf‘ gelebt. Ich habe mich dennoch bemüht, meine Aufgaben und Dienste angemessen, verantwortlich und nach besten Kräften zu erfüllen; und das soll bis zum Ende meines Dienstes auch so bleiben.
Von Herzen danke ich allen, mit denen und für die ich in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten die Frohe Botschaft verkündigen, die Sakramente feiern und Seelsorger sein durfte. Ich danke allen, mit denen ich Projekt-, Gemeinde-, Pfarrei- und Kirchenentwicklung gestalten konnte. Ich danke allen, die mir dabei Vertrauen geschenkt, mich begleitet, inspiriert und toleriert haben. Von Herzen bitte ich all die um Vergebung, denen ich nicht gerecht oder denen ich zum Ärgernis geworden bin.
Am Sonntag , dem 30. Oktober möchte ich mich gerne in der Eucharistiefeier und einer anschließenden Begegnung in St. Bonifatius von Ihnen/Euch aus meinem priesterlichen Dienst als Pfarrer verabschieden. Evtl. ist es Ihnen/Euch möglich, dabei zu sein. Konkrete Information dazu erfolgen Ende September.
Mit meinem Primizspruch aus dem Psalm 8, der mir seit der Priesterweihe durch Bischof Helmut Hermann Wittler am 2. Februar 1980 im Dom zu Osnabrück immer ein ganz wichtiger, ermutigender, stärkender und aufbauender Gedanke für meinen Glaubens und meinen Dienst war und geblieben ist grüße ich Sie und Euch sehr herzlich: „HERR, unser Herr, / wie gewaltig ist Dein Name auf der ganzen Erde, der Du Deine Hoheit gebreitet hast über den Himmel. Was ist der Mensch, dass Du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass Du Dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, Du hast ihn gekrönt mit Pracht und Herrlichkeit.“
Gott segne und erfülle Sie und Euch mit Seinem Geist und mit der Gewissheit, dass wir Seine geliebten Töchter und Söhne sind: heute, in den nächsten Tagen und Wochen sowie nach meiner Pensionierung aus dem Dienst in unserem Erzbistum Hamburg und unserer Pfarrei Heilig Geist!
Ihr/Euer Pfarrer Franz Mecklenfeld
Foto: Tanja Dirbach
https://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/08/Pfarrer-Franz-Mecklenfeld-IMG_7064.jpg19201440adminhttps://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/06/heilig-geist-header-logo-01.svgadmin2022-08-18 16:31:162024-07-08 10:03:39Meine Versetzung in den Ruhestand am 31. Oktober 2022
Pünktlich zur Errichtung erscheint ein neues wöchentliches Infoblatt mit allen wichtigen Terminen aus der der Pfarrei Heilig Geist. Es löst die bisherigen Wochenblätter der Gemeinden ab und „Spirit für die Woche”.
Hier können Sie die erste Nummer als PDF runterladen und lesen. Außerdem stellen wir es Ihnen jeweils druckfrisch ab Freitag rechts in der Seitenleiste (bzw. im Footerbereich auf Smartphonedisplays) zum Download zur Verfügung.
https://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/08/28-08-22-SPIRIT-fuer-die-Woche-450.png369450adminhttps://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/06/heilig-geist-header-logo-01.svgadmin2021-12-10 12:37:112024-07-08 10:03:39Neu: »Spirit für die Woche«
Melanie Brünner gründet eine neue Gruppe: youngcaritas. Die richtet sich an Jugendliche im Alter von 13 bis 27 Jahren mit Herz, die bereit sind, etwas zu bewegen. Für alle, die Spaß haben wollen, andere Menschen und Lebenswelten kennenlernen wollen. Und dabei die Welt verändern!
Mach mit bei youngcaritas Hamburg!
Bei youngcaritas Hamburg sollen mit Spaß und Teamwork unter anderem die Ideen der Jugendlichen realisiert und gemeinsam nachhaltige Projekte und Aktionen auf die Beine gestellt werden. Es kommt nicht darauf an, ob jemand Zeit und Lust auf langfristige Projekte hat oder sich bei einzelnen Aktionen engagieren möchte.
Aus den Bistümern Kolomyja und Sambir-Drohobytsch hat uns ein Hilferuf erreicht. Entstanden ist daraufhin die Aktion „WE CARE FOR U!KRAINE“! Mit Hilfspaketen soll Binnenflüchtlingen in der Ukraine geholfen werden.
Erwachsene und Kinder werden täglich massiv mit der Situation in der Ukraine konfrontiert. Bei vielen entsteht ein Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Mit dieser Paketaktion hat jeder für sich, in der Familie oder in Gruppen die Möglichkeit, konkret etwas für die Menschen in der Ukraine zu tun. Dabei geht es nicht nur um die benötigten Güter des täglichen Bedarfs. Es geht auch um ein klares Zeichen der persönlichen Zuwendung und Anteilnahme. So kann jeder entscheiden, ob er einen kleinen Gruß oder ein gemaltes Bild mit in das Paket legt.
Wer kann mitmachen?
Einzelpersonen, Familien, Gruppen – jeder kann mitmachen, jedes Paket hilft!
Wie kann ich mitmachen?
1. Leere(n) Karton(s) können Sie nun auch in den Kirchenstandorten St. Antonius, St. Bonifatius und St. Elisabeth abholen.
2. Einkaufen und Karton packen. Wichtig: Es dürfen nur die auf der Packliste genannten Artikel in die Kartons gelegt werden:
Vitamine in (Brause-)Tablettenform, Pflaster, Blasenpflaster
Zucker, Mehl, Nudeln, Haferflocken
Kekse, Müsliriegel, Nüsse
Tomatenmark, Pflanzenöl
Konserven (mit Aufreißring)
Babynahrung, Feuchttücher
Seife, Duschgel, Shampoo
Pflegecreme für Kinder
Damenbinden, Slipeinlagen
Socken
Zahnpasta und Zahnbürsten, Deo
Instantkaffee, -suppen, etc.
Wer mag: einen persönlichen Gruß
3. Karton an einem der Kirchenstandorte abgeben oder per Paketversand an: Freiwilligen Zentrum Hamburg, Am Mariendom 4, 20099 Hamburg schicken.
https://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/07/Packliste-We-cate-for-Ukraine.jpg462800adminhttps://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/06/heilig-geist-header-logo-01.svgadmin2022-07-02 18:46:182024-07-08 10:02:35We Care for U!kraine
Es gibt sie ein Leben lang: Die Fragen nach Sinn, die Suche nach Halt, Orientierung und Glauben sind menschliche Grundthemen.
Wir begleiten Sie ein Stück weit bei Ihren Fragen und schenken Ihnen Zeit. Auch bei Kummer hilft es wenn jemand unvoreingenommen zuhört. Und wo geht das besser als bei einem Spaziergang? Die Pfarrei Heilig Geist bietet nun in den Gemeinden St. Antonius, St. Bonifatius und St. Elisabeth Ge(h)spräche im Grünen an. Ob im Stadtpark, im Innocentiapark oder am Weiher: Unsere ausgebildeten SeelsorgerInnen Maria Schmidt und Christoph Riethmüller unterliegen der Schweigepflicht. Die einstündigen Einzelge(h)spräche finden vom 21. bis zum 28. August statt. Die Termine können flexibel vereinbart werden – auch abends. Eine Anmeldung ist jeweils bis 17.00 Uhr am Vortag möglich.
Alle können das Gesprächsangebot wahrnehmen – die Kirchenzugehörigkeit ist keine Voraussetzung. – Tanja Dirbach
Foto: Tanja Dirbach
https://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/07/Maria-Schmidt-und-Christoph-Riethmueller-IMG_7052.webp21392400adminhttps://heiliggeist.org/wp-content/uploads/2022/06/heilig-geist-header-logo-01.svgadmin2022-07-07 09:43:472024-07-08 10:02:35Ge(h)spräche im Grünen