Herzliche Einladung – Сердечне запрошення
am ukrainischen Ostersonntag / в українську Великодню неділю

Сердечне запрошення
в українську Великодню неділю
для людей з України, хто знайшов прихисток у Гамбурзі,
до богослужіння українською мовою із священником Павлом Воротняком
з проведенням обряду освячення пасок і Великодніх кошиків.

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Abschied nach 10 Jahren: Kita-Leiterin Stephanie Günterberg geht

Das Sommerwetter zaubert den Kindern in der Kita St. Elisabeth ein Lächeln ins Gesicht. Aufgeregt wuseln sie durch die Flure des modern umgestalteten Altbaus, suchen ihre Badesachen raus und feiern draußen eine große Beach-Party. Leiterin Stephanie Günterberg wird sie vermissen, all die kleinen Mädchen und Jungen, die sie über eine lange Zeit begleitet hat. Zu den Sommerferien verlässt sie die Kita nach 10 Jahren. Aber die Erzieherin aus Leidenschaft möchte sich beruflich verändern, fängt als Erzieherin in einer anderen Kita des Bistums in der zu ihrem Wohnort an. Vor allem der lange Fahrtweg von einer Stunde wurde zu einer Belastung. Jetzt, da ihr Sohn in die Vorschule kommt, will sie lieber in der Nähe arbeiten, um ihn mehr unterstützen zu können. Deshalb tritt die beliebte Leiterin ab. Und hinterlässt eine top aufgestellte, moderne Bildungseinrichtung, der ihr guter Ruf vorauseilt. 60 Absagen habe sie dieses Mal verschicken müssen. Zusätzliche Werbung braucht sie nicht.

Die 36-Jährige hat die Kita mit viel Spaß, Energie und Engagement fit für die Zukunft gemacht und den christlichen Bildungskern dabei erhalten. Was diese Kita so besonders macht? Die besondere, familiäre Atmosphäre, sagt Günterberg. 60 Plätze gibt es aktuell. Auch die Anbindung an die katholische Grundschule sei für viele Eltern ein Kriterium, wenn sie sich um einen Platz für ihr Kind bewerben.

Günterberg reagierte auch auf den wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen für die Jüngsten und etablierte eine Krippe in der Einrichtung. Dafür wurde die Vorschule ausgegliedert. Immer wieder sei nach Betreuung der Kleinsten gefragt worden. Günerberg hat gehandelt. Oder wie Andrea Rosslenbroich und Angelika Grau vom Kirchenvorstand es in ihrem Abschiedsbrief an Günterberg ausdrücken: „Mit Ihnen haben wir viele alte Hüte entstaubt oder abgeschafft und ein modernes, zeitgemäßes Kita-Konzept entwickelt, das pädagogisch basiert für die Kita-Eltern, aber auch für die Mitarbeiterinnen eine solide Orientierung für die erzieherische Arbeit bildet. Auch die Zusatzangebote wie Gruppenturnen, musikalische Früherziehung oder die ersten Englischlektionen haben Sie auf den Weg gebracht. So ist es schön zu sehen, wie die Kinder unter Annas Trommelwirbel durch den Alten Kirchensaal toben, oder mit staunenden Augen die Klänge der Blechbläsergruppe der Hamburger Symphoniker verfolgen und dazu leise im Takt wippen oder demnächst die selbst gesäten Kräuter ernten. Diese Impulse und Anregungen bereiten den Weg für weitere pädagogische Angebote der frühkindlichen Erziehung.“

Auch der christliche Kern ihrer Arbeit sei ihr immer wichtig gewesen, sagt Günterberg. „Das Schöne ist, dass wir so eng mit der Kirche verbunden sind. Wir haben eine sehr enge Zusammenarbeit.“ In den Gruppen werden zum Beispiel gemeinsam mit Kaplan Georg Taubitz und Kita-Referentin Melanie Brünner Bibelgeschichten kindgerecht vorgestellt. Auch die Kirche wird regelmäßig genau von den unter die Lupe genommen. Dann kann auch mal am Weihrauch geschnuppert oder die Sakristei erkundet werden. Aber auch im Alltag der Kita stehen die christlichen Werte im Fokus. „Wir leben den christlichen Glauben. Das ist unser Alltag. Jeden Tag, im respektvollen Miteinander.“ Das soll auch künftig so bleiben. Günterberg wird dennoch eine Lücke hinterlassen. Ihre Nachfolgerin oder ihr Nachfolger wird aktuell noch gesucht. – Tanja Dirbach

Foto: Tanja Dirbach

We Care for U!kraine

Hilfspakete für die Menschen in der Ukraine
Eine gemeinsame Aktion vom Erzbistum Hamburg und der Caritas im Norden – mit Unterstützung des Freiwilligen Zentrum Hamburg.

Aus den Bistümern Kolomyja und Sambir-Drohobytsch hat uns ein Hilferuf erreicht. Entstanden ist daraufhin die Aktion „WE CARE FOR U!KRAINE“! Mit Hilfspaketen soll Binnenflüchtlingen in der Ukraine geholfen werden.

Erwachsene und Kinder werden täglich massiv mit der Situation in der Ukraine konfrontiert. Bei vielen entsteht ein Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Mit dieser Paketaktion hat jeder für sich, in der Familie oder in Gruppen die Möglichkeit, konkret etwas für die Menschen in der Ukraine zu tun. Dabei geht es nicht nur um die benötigten Güter des täglichen Bedarfs. Es geht auch um ein klares Zeichen der persönlichen Zuwendung und Anteilnahme. So kann jeder entscheiden, ob er einen kleinen Gruß oder ein gemaltes Bild mit in das Paket legt. 

Wer kann mitmachen?

Einzelpersonen, Familien, Gruppen – jeder kann mitmachen, jedes Paket hilft!

Wie kann ich mitmachen?

1. Leere(n) Karton(s) können Sie nun auch in den Kirchenstandorten St. Antonius, St. Bonifatius und St. Elisabeth abholen.

2. Einkaufen und Karton packen. Wichtig: Es dürfen nur die auf der Packliste genannten Artikel in die Kartons gelegt werden:

  • Vitamine in (Brause-)Tablettenform, Pflaster, Blasenpflaster
  • Zucker, Mehl, Nudeln, Haferflocken
  • Kekse, Müsliriegel, Nüsse
  • Tomatenmark, Pflanzenöl
  • Konserven (mit Aufreißring)
  • Babynahrung, Feuchttücher
  • Seife, Duschgel, Shampoo
  • Pflegecreme für Kinder
  • Damenbinden, Slipeinlagen
  • Socken
  • Zahnpasta und Zahnbürsten, Deo
  • Instantkaffee, -suppen, etc.
  • Wer mag: einen persönlichen Gruß

3. Karton an einem der Kirchenstandorte abgeben oder per Paketversand an: Freiwilligen Zentrum Hamburg, Am Mariendom 4, 20099 Hamburg schicken.

Abgabezeitraum bis Mitte Juli 2022

Danke für Ihre Unterstützung! 

We Care for U!kraine

Der Flyer zur Aktion als PDF

Ge(h)spräche im Grünen

Es gibt sie ein Leben lang: Die Fragen nach Sinn, die Suche nach Halt, Orientierung und Glauben sind menschliche Grundthemen. 

Wir begleiten Sie ein Stück weit bei Ihren Fragen und schenken Ihnen Zeit. Auch bei Kummer hilft es wenn jemand unvoreingenommen zuhört. Und wo geht das besser als bei einem Spaziergang? Die Pfarrei Heilig Geist bietet nun in den Gemeinden St. Antonius, St. Bonifatius und St. Elisabeth Ge(h)spräche im Grünen an. Ob im Stadtpark, im Innocentiapark oder am Weiher: Unsere ausgebildeten SeelsorgerInnen Maria Schmidt und Christoph Riethmüller unterliegen der Schweigepflicht. Die einstündigen Einzelge(h)spräche finden vom 21. bis zum 28. August statt. Die Termine können flexibel vereinbart werden – auch abends. Eine Anmeldung ist jeweils bis 17.00 Uhr am Vortag möglich. 

Anmeldung:

Alle können das Gesprächsangebot wahrnehmen – die Kirchenzugehörigkeit ist keine Voraussetzung. – Tanja Dirbach

Foto: Tanja Dirbach

Spritzen statt Pinsel: Heilige in neuem Format

Ukrainische Friedensausstellung »Sacrifice« in den Kirchen der Pfarrei Heilig Geist zu sehen

Der Krieg erwischte den ukrainischen Künstler Myron Kataran bei der Arbeit in seinem Atelier. Bereits seit mehreren Jahren beschäftigt er sich mit den Themen Krieg und Frieden. Seine Ausstellung Sacrifice entstand von 2017 bis 2020. Auf fünf Leinwänden in großen Formaten sind besondere Persönlichkeiten der christlichen Kirche und eine Friedenstaube zu sehen. Heilige, die sich in ihrem Leben für den Frieden und das Verbreiten christlicher Werte eingesetzt haben. Zum Beispiel Mutter Teese, Pater Pio von Pietrelcina oder der Heilige Charbel. Das Besondere: Die Kunstwerke hat Kataran mit Hilfe von medizinischen Spritzen hergestellt. Pastor Pavlo Vorotnjak hat die Ausstellung in die Pfarrei Heilig Geist geholt. Jeweils zwei Wochen sind die Werke in den Kirchen zu sehen. Pastor Vorotnjak und seine Frau Natalia informieren zum Start der Ausstellung im Rahmen der Sonntagsmessen vor Ort über die Hintergründe. Los geht’s am 4.September in St. Bonifatius, dann folgt ab dem 18. September der Wechsel nach St. Antonius. Und schließlich sind die Werke ab dem 2. Oktober in St. Elisabeth zu bewundern. Im Zuge der Aktion können Spenden für die medizinische Versorgung der Verwundeten in der Ukraine abgegeben werden. Dafür wurde die Spendenbox angeschafft. Pastor Vorotnjak hofft, dass sich viele die Ausstellung ansehen und sieht sie als ein hoffnungsvolles christliches Zeichen in dunklen Zeiten.

Sacrificium

Der Krieg erwischte den ukrainischen Künstler Myron Kataran bei der Arbeit in seinem Atelier in Lviv. Der Künstler hatte nicht mit einer so plötzlichen Invasion der Besatzer gerechnet, obwohl ihn die Vorahnung des Konflikts schon seit langem beunruhigt hatte. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich nun schon mit dem Thema Krieg und Frieden. Frieden nicht nur in der Ukraine, sondern auch in der ganzen Welt.

Eines der Projekte mit dem Titel »Sacrifice« entstand von 2017 bis 2020. Auf fünf Leinwänden im Format 180 x 180 cm, die in Form eines Kreuzes angeordnet sind, sind Porträts prominenter Persönlichkeiten der christlichen Kirche zu sehen, Heilige, die ihr Leben der Verbreitung christlicher Werte, der Beendigung von Gewalt und der Schaffung von Frieden in der Welt gewidmet haben: Papst Johannes Paul II., der heilige Charbel, Pater Pio von Pietrelcina und die heilige Mutter Teresa. In der Mitte des symbolischen Kreuzes befindet sich das Bild der Friedenstaube.

„Bei der Arbeit an dieser Leinwand habe ich innovative Techniken angewandt“, sagt Myron Kataran. – „Die Leinwand wurde mit einem Spachtel aufgebaut, um das Gesicht der Heiligen nicht zu überladen, sondern leicht zu machen. und das Bild wurde mit einer medizinischen Spritze gezeichnet, um die Form des Gesichts selbst mit Hilfe eines Dornenzweigs zu formen. Es wurde nicht auf einer ebenen Fläche gezeichnet, sondern auf dem Boden, auf den Knien. Die Dornenkrone symbolisiert den schwierigen Weg der Heiligen. Diese Heiligen wählten bewusst einen solchen Weg, um sich für die Menschen zu opfern … ich habe drei Jahre lang an dem Projekt gearbeitet, aber ich habe mich sehr lange mit diesem Thema beschäftigt.”

Hier das Plakat als PDF runterladen (ca. 5,5 MB)

„Sende aus Deinen Geist“

Anlässlich der bevorstehenden Errichtung der Pfarrei und im Rahmen der Reihe „Es tut sich was in der Adventszeit” spricht Monsignore Wilm Sanders an drei Abenden mit je einem der drei hauptamtlichen Geistlichen unserer Gemeinden.

Es beginnt am Donnerstag, dem 2. Dezember um 19.30 Uhr im Gemeindesaal von St. Antonius mit Pastor Dr. Pavlo Vorotnjak zu den Themen „Der Hl. Geist als Beistand und Tröster/als Bilderfüllung der Biblischen Verkündigung/als der Atem und das Wort Gottes”. Die Fortsezung findet am Mittwoch, dem 8. Dezember, 19.30 Uhr im Gemeindehaus von St. Bonifatius statt – die Themen, um die es im Gespräch mit Pfarrer Franz Mecklenfeld geht: „Der Hl. Geist als Wind, Brausen und Gischt/Die grundlegende Bitte um den Hl. Geist als Glaubens- und Lebenshaltung/Die Bitte um den Hl. Geist im Hochgebet der Hl. Messe”. Ihren Abschluss findet die Reihe am Dienstag, dem 14. Dezember um 19.30 Uhr im Gemeindehaus von St.Elisabeth im Gespräch mit Kaplan Georg Taubitz und dem Themenkreis „Der Hl. Geist in seiner Bedeutung für die Feier der Sakramente (Taufe, Firmung und Vergebung)”.

Zur Reihe erscheint eine Broschüre mit neun Miniaturen zum Heiligen Geist von Msgr. Sanders, die Sie zu den Abenden erhalten.

Eine Anmeldung über jesaja.org wird nötig sein und vermutlich werden Sie den Nachweis benötigen, geimpft oder genesen zu sein.

Abgesagt: Gründungsgottesdienst

Nach Beratungen mit dem Pastoralteam hat Pfarrer Mecklenfeld entschieden, die für den 12. Dezember 2021 geplante Errichtungsfeier der neuen Pfarrei Heilig Geist wegen der Corona-Lage abzusagen und auf das Frühjahr 2022 (möglicherweise Pfingsten)  zu verschieben. Erzbischof Stefan hat dieser Entscheidung zugestimmt. Ebenfalls verschoben wird das „Fest der Begegnung“.

Trotz der Absage bleibt der 12. Dezember 2021 das offizielle, rechtlich verbindliche Errichtungsdatum der neuen Pfarrei Heilig Geist.

Am 3. Adventssonntag, 12. Dezember 2021, feiern die Gemeinden in unserem Pastoralen Raum alle Gottesdienste zu den gewohnten Zeiten.

Sich dem Geheimnis des Kreuzes nähern

Besinnungsnachmittag in der Fastenzeit: Innehalten im Alltag

Sie sind herzlich zu einem Besinnungsnachmittag in unserer Pfarrei Heilig Geist eingeladen.

Samstag, 2. April von 14.30 – ca.18.00 Uhr
im Gemeindesaal von St. Antonius

Alsterdorfer Str. 73/75, 22299 Hamburg

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Friedensgebet der Pfarrei Heilig Geist

Tag für Tag erschüttern uns die Nachrichten und Bilder aus der Ukraine. Wir wollen gemeinsam zusammenkommen, um für die Menschen dort und den Frieden zu beten.

mittwochs um 19.30 Uhr

31. August – St. Bonifatius (Marienkapelle)
Am Weiher 29

21. September – St. Antonius
Alsterdorfer Str. 73–75

26. Oktober – St. Elisabeth (Orgelempore)
Oberstr. 67

22. November – St. Antonius
Alsterdorfer Str. 73–75

13. Dezember – St. Bonifatius (Marienkapelle)
Am Weiher 29

17. Januar – St. Elisabeth (Orgelempore)
Oberstr. 67

Foto: sweetlouise_pixabay in pfarrbriefservice.de

Die Kirchenmusik lebt – Passionsandacht in Pandemiezeiten

Besetzung und Programm am 27. und 28.03.2021:
Linda Joan Berg und Constanze Liebert (Sopran), Sonja Boskou (Alt), Timo Rößner und Stefan Hahn (Tenor), Sönke Tams Freier (Bass), Barbara Hofmann (Violone), Johanna Veit (Orgel), Tom Kessler (Leitung), Dr. Pavlo Vorotnjak (Liturgie); Programm: Heinrich Schütz (1585–1672) – „Nacket bin ich vom Mutterleib gekommen“ (SWV 279) aus den Musikalischen Exequien und die Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ (SWV 380).
Dauer ca. 40 Minuten

Über die Lage des St.-Antonius-Chores und die Passionsandachten, die ein helles Licht in der kulturell doch recht dunklen Zeit setzen, sprach Matthias Albaum mit dem Leiter des Chores, Tom Kessler.

Lieber Tom, wie geht es dem St. Antonius Chor? Wie seid ihr durch das letze Jahr gekommen?

Der Chor befindet sich derzeit wie so viele andere Chöre und Musikgruppen in einer Zwangspause. Der Sommer letzten Jahres schuf zunächst einen Hoffnungsschimmer, mit einem penibel erarbeiteten Hygiene-Konzept unter strengen Auflagen wieder zum Proben zusammenzukommen. Das haben wir dann auch für zwei Monate getan und weiter an dem Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn gearbeitet, das eigentlich schon im Juni 2020 zum 20. Jubiläum des St. Antonius Chores aufgeführt werden sollte. Mit den dann erneut verschärften Regelungen des zweiten Lockdowns wurden unsere Präsenzproben bis zum heutigen Tage ausgesetzt. Nur Berufsmusikern ist das gemeinsame Proben derzeit noch gestattet.

Damit die SängerInnen des Chores ihre Stimmen nicht ganz „einrosten“ lassen, habe ich jetzt damit begonnen Videos zu erstellen, mit denen zuhause die Stimme wieder „geölt“ und die Gesangtechnik aufgefrischt werden kann.

Wie sieht Eure Planung für den Rest des Jahres aus? Was geht, was nicht?

Obwohl es aktuell unwahrscheinlich ist, habe ich gehofft, dass wir relativ bald nach Ostern wieder in die Probensituation vom vergangenem Herbst kommen. Die Schöpfung ist bis auf weiteres ins nächste Jahr ohne einen neuen Termin verschoben. Doch gibt es die Idee, kurz vor den Sommerferien im Juni ein „Best of St. Antonius Chor“ – Konzert auf dem Schulhof der St. Antonius Schule zu geben.

Zur Aufführung kommen sollen Stücke, die der Chor in den letzten Jahren für Konzerte und Gottesdienste erarbeitet hat und so einen Querschnitt durch das Repertoire des Chores zeigen. In den fünf Jahren meiner Chorleiter-Tätigkeit hat sich da einiges angesammelt: Musik des Barocks, der Romantik und der Moderne aus ganz unterschiedlichen Musiktraditionen. So sind Stücke von sehr prominenten Komponisten wie Bach, Schütz und Mendelssohn dabei, aber auch zumeist unbekannte Komponisten aus Deutschland, England und skandinavischen Ländern. Moderne Klänge eines Hugo Distler oder Ola Gjeilo werden klassischen Choralsätzen oder Gospels gegenüber gestellt. Die Musikwelt hat unglaublich viel zu bieten und es bereitet uns allen Freude, diese verschiedenen Stile zu entdecken und unserem Publikum darzubieten. Hoffen wir, dass das Best-of-Konzert trotz Corona möglich sein wird.

Ein weiterer Termin wäre der Festgottesdienst zur Gründung der neuen Pfarrei „Heilig Geist” in St. Bonifatius am 3. Advent. Ein solcher Anlass schreit förmlich nach jauchzendem Gesang zum Spiel von Pauken und Trompeten. Ob es auch musikalisch eine orchestrale Festmesse oder eine Vertonung des „Te Deum” gibt, haben wir noch nicht festgelegt. Unser großer Wunsch ist, dass wir diesen Gottesdienst gemeinsam mit der St. Bonifatius-Kantorei gestalten und so ein großer Chor die Kirche zum Klingen bringt!

Musikalische Passionsandachten 2021
Veranstaltungsankündigung

An Palmsonntag hast Du zusammen mit Pastor Vorotnjak in St. Antonius jeweils vor den Abendmessen zwei musikalische Passionsandachten mit Musik von Heinrich Schütz veranstaltet. Wie kam es dazu?

Einer meiner absoluten Lieblingsaufgaben als Musiker ist es Programme zusammenzustellen. Ein großes Werk oder viele einzelne Stücke zu einem großen Ganzen zu vereinen, sei es als Chorleiter für ein Konzert oder als Sänger für einen Liederabend. Im Rahmen einer „Musikalischen Exequien” von Heinrich Schütz eine zentrale Rolle eingenommen. Vor einigen Jahren habe ich den Part des Basssolisten in Lübeck singen dürfen. Seit dem bestand der Wunsch, die Exequien einmal selbst zu dirigieren. Leider ließ sich dieser Wunsch mit dem St. Antonius Chor aufgrund seiner Größe und Besetzung nicht verwirklichen: der erste und größte Teil, der in den Passionsandachten zur Aufführung kam, verlangt durchgehend einen sechsstimmigen Chor. Wo ich die Frauenstimmen gerade noch so hätte teilen können, wäre es mir unmöglich gewesen, einfach wegen der geringen Anzahl an Sängern, die Männerstimmen in die beiden Tenöre und den Bass aufzuteilen. Der zweite Teil verlangte einen vierstimmigen Doppelchor: Zwei gleichwertige Chöre, die jeweils ganz klassisch vierstimmig singen. Hierfür hätten wir einen zweiten Chor gebraucht. Der dritte Teil benötigte erneut eine Dreiteilung der Männerstimmen. Kurz: die Exequien waren fürs Erste vom Tisch.

Wie wir alle wissen und gerade wir Musiker schmerzlich am eigenen Leibe erfahren, liegt das gesamte kulturelle Leben Corona-Pandemie bedingt darnieder. Dies bedeutet für uns bis auf sehr wenige Ausnahmen ein totales Arbeitsverbot. Damit verbunden sind finanzielle Einbußen, die in dieser Form niemand erwartet hätte. Viele Musiker haben bereits den Beruf gewechselt und es ist fraglich, ob sie überhaupt jemals wieder zurückkommen. Von der psychischen Belastung einmal ganz zu schweigen. Mir war es daher ein Bedürfnis, wenn auch nur für wenige, etwas zu unterstützen. Musizieren in Gottesdiensten ist noch möglich. Und dort, wo es die Räumlichkeiten hergeben, sollte man die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen Musikern durch ein Engagement etwas Unterstützung und einen Auftritt vor anwesenden Zuhörern zu ermöglichen. Auch die Menschen lechzen und sehnen sich nach live gespielter und gesungener Musik.

Kurz vor Ostern hat sich also das Format einer musikalischen Passionsandacht, verbunden mit einem liturgischen Impuls durch einen der Geistlichen, in St. Antonius angeboten. Pastor Vorotnjak war sofort mit an Bord und die Exequien von Schütz sprangen mir sofort in den Kopf. Verbunden mit der Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ des selben Komponisten stand das Programm für mich auch sehr bald fest. So findet man in den Texten der Exequien alles, um was es in der Passionszeit mitunter auch geht: Warten, Bangen, Hoffen, Verzweifeln. Der Vers „Das Blut Jesu Christi […] machet uns rein von allen Sünden“ verweist uns auf das letzte Abendmahl am Gründonnerstag. Umgehend folgt die Zusage, dass uns durch ihm die Sünde vergeben und das Leben geschenkt wird. Der Text verweist mit „Weil du vom Tod erstanden bist, werd ich im Grab nicht bleiben” und „Halt dich an mich, es soll dir itzt gelingen, ich geb mich selber ganz für dich, da will ich für dich ringen. Den Tod verschlingt das Leben mein, mein Unschuld trägt die Sünde dein, da bist du selig worden” bereits auf Jesu Auferstehung an Ostern und lässt uns sowohl jetzt während der Heiligen Woche, als auch darüber hinaus für unser ganz eigenes Leben hoffen und zuversichtlich sein. Und genau diese Hoffnung und Zuversicht brauchen wir in Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, ganz besonders!

Welche Bedeutung haben die beiden Andachten für Dich und die Solisten?

Der oben bereits erwähnte finanzielle Teil ist nur das eine. Wir alle waren gezwungen, viel vor Kameras und Mikrofonen zu stehen. Das ist mit dem Musizieren vor einem Publikum überhaupt nicht zu vergleichen. Zum einen hat uns die Tiefe und Komplexität der Musik von Heinrich Schütz selbst unglaublich tief berührt. Doch die Tatsache dies in Anwesenheit von anwesenden Zuhörern zu tun, hebt es auf eine ganz andere Ebene. Wir Musiker brauchen unserer Zuhörer. Direkt vor uns, nur wenige Meter entfernt. Da werden in diesem Moment Energien freigesetzt und entfesselt, die man nur schwer in Worte fassen und benennen kann. Die Luft knistert und es liegt eine Spannung im ganzen Raum. Wer am Palmsonntags-Wochenende in St. Antonius dabei sein konnte, wird bestätigen, dass es im Raum mucksmäuschenstill war. Die Leute haben aktiv zugehört, waren emotional eingenommen und haben die Spannung mitgetragen und aufrecht erhalten. So wie in diesen beiden Andachten, habe ich es selten im Opern- oder Konzerthaus erlebt.

Wir sind zutiefst dankbar, dass die Gemeinde uns und den Anwesenden dieses große Geschenk gemacht und diese Andachten ermöglicht hat. Wir hoffen alle, dass die Pandemie bald ihr Ende findet. Doch bis dahin, würden wir uns den ein oder anderen ähnlichen Moment wünschen. Viele Rückmeldungen sprachen von „Balsam für die Seele“. Ich wünsche mir sehr, dass dieser Balsam uns stärken und auch den letzten Weg dieser Reise durchs Ungewisse unserer Zeit tragen wird.

Die Fragen stellte Matthias Albaum

Kurze Vita Tom Kessler:

Tom Kessler – Bassbariton und Chorleitung
Tom Kessler

Geboren und aufgewachsen in Hamburg, ist der 28-Jährige seit Herbst 2015 Chorleiter des St. Antonius Chors. Er studierte zunächst Kirchenmusik in Hamburg, ehe er ein Gesangstudium in Lübeck aufnahm. Derzeit setzt er seine Studien im Masterstudiengang bei Prof. Thomas Mohr und Prof. Krisztina Laki in Bremen fort.
In Hamburg wirkt er als freiberuflicher Kirchenmusiker, als Sänger zudem im norddeutschen Raum. Schwerpunkt seiner Sängertätigkeit umfasst das Konzertfach mit Oratorien, Kirchenmusik und Liederabenden. Szenisch stand er zuletzt als Ensemblemitglied der Lübecker Sommeroperette auf der Theaterbühne. Mit der Gemeinde St. Antonius besteht für die Chorarbeit eine feste Honorarvereinbarung. www.tomkessler-gesang.de